Immobilienfonds achten auf gutes Raumklima
FRANKFURT AM MAIN (hai). Offene Immobilienfonds setzen auf die "grüne" Karte. Wegen der steigenden Energiepreise wollen sie verstärkt in ökologische Gebäude investieren.
Veröffentlicht:Der Anteil energieeffizienter Immobilien in den Portfolien der offenen Immobilienfonds wird künftig deutlich zunehmen, sagt Fabian Hellbusch, Leiter Marketing und Kommunikation beim Volksbanken-Fondsanbieter Union Investment Real Estate (UIR). "Angesichts der steigenden Öl- und Erdgaspreise werden die Nebenkosten für Mieter von Büro- und Einzelhandelsimmobilien zu einem immer wichtigeren Faktor bei der Gebäudewahl."
Die UIR zählt zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB). Die im vergangenen Jahr von Architekten, Bauingenieuren, Wissenschaftlern und Investoren gegründete Vereinigung hat jetzt das erste deutsche Gütesiegel für nachhaltige Immobilien entwickelt. Damit findet die deutsche Immobilienwirtschaft Anschluss an Länder wie die USA, Frankreich, Großbritannien und Australien, in denen es bereits seit Jahren Zertifizierungssysteme für Gebäude gibt, die bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. "Dabei geht es auch um ein gesundes Innenraumklima", sagt Hellbusch.
"Energieeffiziente Immobilien mit einem gesunden Raumklima werden in den kommenden Jahren deutlich stärkere Wertsteigerungen erfahren als konventionelle Objekte", sagt auch Michael Birnbaum, Sprecher des Fondsanbieters KanAm. Die Gesellschaft hat deshalb bereits in den vergangenen Jahren darauf geachtet, die Portfolien ihrer Fonds mit nachhaltigen Immobilien zu verstärken.
Auch die Anleger würden bei der Auswahl offener Immobilienfonds künftig verstärkt berücksichtigen, wie hoch der Anteil "grüner" Immobilien am Gesamtportfolio ist, meint Hubert Spechtenhauser, Vorstand des Commerzbank-Immobilienfondsanbieters Commerz Real.
Inzwischen gehen die Fondsanbieter sogar dazu über, bei der Revitalisierung älterer Objekte die Nachhaltigkeitskriterien zu beachten. So will die UIR im nächsten Jahr das Unilever-Haus in Hamburg ökologisch sanieren. Hellbusch: "Dadurch werden wir die Betriebskosten für Heizung und Kühlung um 64 Prozent senken und jährlich 1 678 Tonnen Kohlendioxidemissionen einsparen können."