Anlagen-Kolumne

Nachhaltiges Wachstum ist in den USA derzeit nicht zu erwarten

Die hohen Aktienkurse in den USA sind nur ein Strohfeuer. Besser sieht es dagegen bei den europäischen und asiatischen Aktien aus.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Nachdem die internationalen Aktienmärkte im laufenden Jahr größtenteils durch die hohe Liquidität im Markt angetrieben wurden, wird es künftig wieder verstärkt auf fundamentale Daten ankommen. Die aktuellen hohen Aktienkurse stellen gewissermaßen einen Vorschuss auf gute konjunkturelle Entwicklungen dar, die keinesfalls gewiss sind.

Insbesondere der US-Aktienmarkt ist, bezogen auf die Substanz und die Gewinne der Unternehmen, weit überbewertet. Hinzu kommt, dass man bei Aktienkäufen in den USA in einer Währung engagiert ist, die hinsichtlich Verschuldung und Außenhandelsdefizit kaum gute Perspektiven bietet. Gerade im Fall der angloamerikanischen Länder stellt sich die Frage, ob sich die Konjunktur weiter bessern wird, wenn die staatlichen Ankurbelungsprogramme in ihrer Intensität abnehmen.

Besonders im Fall der USA dürfte sich dann herausstellen, dass es sich derzeit um ein konjunkturelles Strohfeuer handelt. Zwangsläufig würde eine negative konjunkturelle Entwicklung in den USA aufgrund der Außenhandelsverflechtungen auch dämpfende Einflüsse auf den Rest der Welt haben. Die Hoffnung bleibt aber gerechtfertigt, dass eine Abkoppelung vereinzelter Volkswirtschaften von den USA doch zumindest bedingt gelingt.

Ausgewählte europäische Regionen, wie beispielsweise Deutschland, sollten sich konjunkturell zumindest im relativen Vergleich gut entwickeln. Positiv bleiben aber insbesondere die volkswirtschaftlichen Aussichten für die asiatischen Schwellenländer. Dort dürfte es vorerst keinerlei Gefahren für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum geben.Pessimisten bezeichnen derzeit vor allem China als Blasenmarkt und ziehen Vergleiche zum amerikanischen Immobilienmarkt. Dabei muss man sich aber vor Augen halten, dass die chinesischen Zinsen im Gegensatz zu den amerikanischen sehr hoch sind und schon von dieser Seite keine Überhitzung vorliegt.

Beleihungen von Immobilen mit 100 Prozent oder mehr, wie früher in den USA, hat es in China nie gegeben. In der Regel werden in China von den Banken 30 Prozent Eigenkapital gefordert. Immobilen werden in der Volksrepublik häufig zu großen Teilen mit Bargeld bezahlt, womit sich der Markt auch in diesem Punkt von den USA unterscheidet.

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