Anlagen-Kolumne

Berichtssaison dominiert die Börsenwelt

Durch den starken Euro werden derzeit viele europäische Unternehmen belastet. Da die EZB intervenieren dürfte, könnte der Gegenwind für die Firmen 2014 nachlassen. Davon können Anleger profitieren.

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Nachdem die Börse in den vergangenen Monaten im Bann der Notenbanken und des Haushaltsstreits in den USA stand, liegt der Fokus derzeit bei der Berichtssaison.

Hier ergibt sich ein eher schwaches Bild. In allen Regionen außer den USA ist der Anteil der positiven Umsatz- und Gewinnüberraschungen unterdurchschnittlich.

In Europa gab es bei 125 Unternehmen, die bisher berichtet haben, kein einziges, welches von Analysten nach der Vorlage der Zahlen nach oben gestuft wurde.

Insgesamt überraschten nur 38 % der Unternehmen mit besseren als den erwarteten Umsatzzahlen. Der Durchschnitt der letzten Jahre lag bei 59 %. Beim Gewinn sieht es mit 55 % (Vorjahr: 57 %) etwas besser aus.

Umsatzzahlen in USA unterdurchschnittlich

In den USA hat die Hälfte der Unternehmen berichtet. Davon haben 76 % die Gewinnschätzungen übertroffen. Hier liegt allerdings auch der historische Durchschnitt mit 74 % höher als etwa in Europa.

Dagegen waren die Umsatzzahlen mit 51 % (59 %) eher unterdurchschnittlich. In Asien ist das Bild ähnlich zu Europa. Die Umsatzüberraschungen lagen bei 46 %.

Die Anpassungen der Kursziele durch die Analysten verliefen in den drei Regionenganz unterschiedlich. Zwar wurden überall für etwa ein Drittel der Firmen die Kursziele nach den Zahlen erhöht, aber in Europa wurden deutlich mehr Kursziele reduziert (20 %) als in den USA (12 %) oder Asien (11 %).

Analysiert man die Sektoren im Einzelnen nach der Anzahl der Gewinnrevisionen, so veränderten sich die Gewinne des Chemie- und Einzelhandelssektors in allen Regionen am wenigsten (20 %), während bei den Versicherungs- und Nahrungsmittelherstellern (70 %) die meisten Anpassungen vorgenommen wurden.

Starker Euro belastet viele europäische Firmen

In der Automobilbranche wurden über 80 % der asiatischen Unternehmen nach der Gewinnbekanntgabe nach oben gestuft, in Europa nur 40 % waren und in den USA immerhin noch 70 %.

Fazit: Momentan werden viele europäische Unternehmen durch den starken Euro belastet.

Da aber bereits dreimal so viel Optimisten für den Euro wie für den US-Dollarindex zu messen sind (antizyklisches Verkaufssignal) und die EZB gegen einen zu starken Euro intervenieren dürfte, könnte der Gegenwind für europäische Firmen 2014 nachlassen.

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