Kommentar – Unimedizin Oldenburg

Welpenschutz ist vorbei

Der Wissenschaftsrat sieht erhebliche Defizite bei der personellen und materiellen Ausstattung der Unimedizin Oldenburg.

Christian BenekerVon Christian Beneker Veröffentlicht:

Der Wissenschaftsrat hat in seinem Gutachten neben allem wohlverdienten Lob für die junge Universitätsmedizin Oldenburg auch mahnend den Finger gehoben. Zwar sei die Ausbildung als solche mustergültig.

Aber bei der Organisation und dem Personal der Uniklinik hapert es. Es fehlen Professoren. Es mangelt an der Qualität in der Forschung. Und offenbar knirscht es in der Zusammenarbeit mit den vier verschiedenen Krankenhäusern, die gemeinsam die Universitätsklinik bilden.

Oldenburg sei eben nur ein kleiner Kostgänger neben den Fakultäten in Göttingen und Hannover, erklärt der Uni-Präsident und verweist auf Struktur und Budget der Medizinischen Hochschule Hannover mit ihrer Verschmelzung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Oldenburg hat eine andere Struktur und es fehle an Geld. Dem ist so. Und das Land Niedersachsen ist gut beraten, das Oldenburger Projekt ordentlich zu finanzieren.

Aber der Rat hat auch eine engere Kooperation zwischen Fakultät und Kliniken angemahnt, einen Zukunftsplan und transparente Wirtschaftsplanung sowie ausreichende „Berufungsaktivitäten“. Hier darf die Unimedizin Oldenburg nicht nachlässig werden und muss sich an die eigene Nase fassen. Der Welpenschutz ist vorbei.

Lesen Sie dazu auch: Wissenschaftsrat: DIe Probleme der Unimedizin Oldenburg

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kolumne „Hörsaalgeflüster“

Global Model WHO: Junge Stimmen für die globale Gesundheit

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau

Lesetipps
Hypochlorite desinfizieren gut, sind aber auch giftig und ätzend. In diesem Therapieversuch war die Chemikalie wirksam gegen eine Infektion der Haut mit Polyoma-Viren.

© Malivi / stock.adobe.com

Kasuistik

Trichodysplasia spinulosa: Die Säure hat geholfen

Herzinfarkt: Mehr als die Hälfte der Herzinfarkte ging in einer Studie bei Frauen unter 65 Jahren auf andere Ursachen als eine Atherosklerose der Herzkranzgefäße zurück. (Symbolbild mit Fotomodell)

© My Ocean studio / stock.adobe.com

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose