Kommentar
Großbaustelle Charité
Das Leben ist eine Baustelle. Das gilt besonders in der Bundeshauptstadt Berlin. Der Großflughafen wird immer teurer, aber nicht fertig.
Die zentrale Friedrichstraße in Mitte ist für Jahre von der U-Bahn-Anbindung abgeschnitten, die ehemalige Prachtstraße Unter den Linden ein einziger langer Bauzaun, dessen Enden weder räumlich noch zeitlich absehbar sind. Und jetzt baut auch noch die Charité.
Die Sanierung des Bettenturms in Mitte ist längst überfällig und hat eine lange Vorgeschichte. 2010 hat der Senat endlich Gelder dafür bewilligt. Nun packt die Uniklinik es an.
Wenn der Bauchef verkündet, man liege voll im Zeit- und Kostenplan, dann ist das endlich einmal eine gute Nachricht für die baugebeutelten Berliner, auch und besonders für diejenigen in der Landesregierung.
Doch die Schlechte kommt gleich hinterher: Die Uniklinik braucht noch einmal 600 Millionen Euro für Sanierungen, berichtete der "Tagesspiegel". Die Charité bestätigt das zunächst nicht.
Doch eines steht fest: Nicht nur in Mitte, sondern auch am Campus Benjamin Franklin ist die Substanz der Uniklinik weitgehend aufgebraucht. Selbst wenn beim Bettenturm alles nach Plan läuft, bleibt die Charité also vermutlich für lange Zeit die nächste Berliner Großbaustelle.
Lesen Sie dazu auch: Umbau: Charité wird zur Mega-Baustelle