Klinik in Lippstadt

Nach E.-coli startet wieder Regelbetrieb

Das Evangelische Krankenhaus Lippstadt will mit mehreren Maßnahmen wieder den Normalbetrieb seiner Intensivstation für Frühchen einleiten.

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KÖLN. Im Evangelischen Krankenhaus Lippstadt wird die Ursache für die Besiedelung von Frühgeborenen mit als 2MRGN klassifizierten resistenten E.-coli-Bakterien wohl im Dunkeln bleiben. Inzwischen liegen nach Angaben der Klinik alle Proben aus den Umfelduntersuchungen auf der neonatologischen Station vor. Sie geben aber keine Hinweise auf etwaige Verbreitungswege.

Insgesamt 14 Kinder waren besiedelt, ein 650 Gramm leichtes Frühchen ist infolge einer Infektion gestorben. Auch ein zweites Frühgeborenes war erkrankt, konnte aber erfolgreich behandelt werden.

Das Nationale Referenzzentrum für gramnegative Erreger an der Ruhr-Universität Bochum hatte bei der Typisierung aller Isolate "ein zu 100 Prozent genotypisch identisches Muster" gefunden. Es handelte sich demnach bei der Besiedelung um einen Keim aus einer Quelle.

Viele der Frühgeborenen haben inzwischen die Intensivstation verlassen. Sobald keine kleinen Patienten mehr auf der Station sind, beginnen die Vorbereitungen zur Wiederaufnahme des Regelbetriebs. Das Evangelische Krankenhaus stimmt sich dabei mit den Gesundheitsbehörden des Kreises Soest und Experten für Krankenhaushygiene ab.

Geplant ist, alle Wasserversorgungsanschlüsse auszutauschen und mit neuen Keim- und Bakterienfiltern auszustatten. Bei Patientenzimmern, die bislang nicht an das zentrale Monitorsystem angeschlossen sind, soll das jetzt nachgeholt werden.

"Nach Umsetzung aller Maßnahmen wird die Station in Absprache mit dem Gesundheitsamt einer Abschlussdesinfektion nach den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts unterzogen", teilt die Klinik mit.

Künftig sollen vorsorglich auch Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von mehr als 1500 Gramm mikrobiologisch gescreent werden. Das Krankenhaus hat auch beschlossen, mindestens vier weitere Wochen in der Pädiatrie alle neu aufgenommenen Kinder auf den Nachweis von zweifach resistenten E.-coli Bakterien zu screenen. (iss)

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