Diabetesschwerpunkt seit 75 Jahren

Medicum blickt auf lange Historie zurück

Das Hamburger Diabeteszentrum hat sich längst als feste Größe etabliert. Vor knapp 20 Jahren schon wurde das One-Stop-Shopping für Diabetiker eingeführt.

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HAMBURG. Das nach eigenen Angaben größte und älteste Diabeteszentrum in Europa, das Hamburger medicum, besteht seit 75 Jahren. Heute betreut das ambulante Zentrum rund 50.000 Patienten im Jahr.

Die unter dem Namen „Diabetiker Zentrale Hamburg“ gegründete Einrichtung sollte zum Kriegsende Insulin an alle Norddeutschen verteilen. Die verantwortlichen Ärzte hatten aber höhere Ziele: Sie wollten ihren Patienten zu mehr Lebensqualität verhelfen.

So entstand eine Diabetesschwerpunktpraxis, in der die ersten ambulanten Einstellungen in die intensivierte Insulintherapie und Langzeitblutzucker-Messungen angeboten wurden. Das war in der Nachkriegszeit ungewöhnlich: Andere Fachärzte beharrten dafür auf stationäreren Aufenthalten.

In den 1960er-Jahren verhalfen die Ärzte des späteren medicum Typ-1-Diabetikerinnen zu gesunden Babys – zuvor waren Totgeburten und Unfruchtbarkeit noch die Regel. Das Spezialzentrum wurde in der Folge größer.

Der nächste wichtige Schritt folgte im Jahr 2000, als der neue Chef Dr. Matthias Riedl die Einrichtung um ein Zentrum für Ernährungsmedizin erweiterte und die Spezialpraxis mit für Diabetiker wichtigen Fachrichtungen ergänzte. Seitdem behandeln Augenärzte, Kardiologen, Internisten, Allgemeinmediziner, Geriater, Sportmediziner und Nephrologen zusammen mit Therapeuten unter einem Dach. „So verschwenden die Menschen mit Diabetes nicht unnötig Zeit und Geld für viele Arztbesuche“, fasst Riedl den Vorteil des Konzepts zusammen.

Der 56-Jährige war einer der ersten, die das richtige Essen für Diabetiker als Therapie ansahen. Folge damals: Die Patienten kamen teils heimlich. Riedl sah sich gar Scharlatanerie-Vorwürfen ausgesetzt. Heute zählt er zu den bekanntesten Ernährungsmedizinern Deutschlands. (di)

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