Apothekern droht zweistellige Gewinneinbuße

POTSDAM (run). Auf die Apotheken werden in diesem Jahr harte Zeiten zukommen - unter anderem durch deutliche Einschnitte beim Betriebsergebnis. Dieses Fazit wurde auf dem 48. Wirtschaftsforum des Deutschen Apotheker Verbands (DAV) in Potsdam gezogen.

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Skepsis beim Blick auf den Apothekengewinn.

Skepsis beim Blick auf den Apothekengewinn.

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Nach Berechnungen der Treuhand Hannover auf der Basis des ersten Quartals 2011 muss eine typische Apotheke mit einem Jahresumsatz von 1,2 bis 1,5 Millionen Euro mit einem Rückgang des Betriebsergebnisses vor Steuern von rund 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr rechnen.

"Dies bedeutet einen dramatischen Rückgang von über 20.000 Euro", so Dr. Frank Diener von der Treuhand. Noch deutlicher würden die Einschnitte für Apothekeninhaber bei der Berechnung des Jahresverfügungsbetrages.

Hier sei nach bisherigen Hochrechnungen für dieses Jahr mit einem Absinken auf knapp 26.000 Euro nach 39.000 Euro im Vorjahr zu rechnen. Zum Vergleich: Ein angestellter Apotheker in der höchsten Tarifgruppe habe ein Nettogehalt von über 32.000 Euro.

Diese Zahlen liefern für den DAV-Vorsitzenden Fritz Becker auch starke Argumente, um die aktuellen Forderungen des Verbandes an die Politik zu untermauern. Zu diesen gehört etwa eine verlässliche Form der Dynamisierung bei der Apothekenvergütung auf der Basis von 8,10 Euro und eine Beschränkung des aktuellen Apothekenabschlags von 2,05 Euro auf 2011.

Ab dem nächsten Jahr solle wieder die Selbstverwaltung greifen. "Wir brauchen zum Beispiel eine kostendeckende Honorierung bei der Rezeptur, dem Nacht- und Notdienst und der BtM-Bearbeitung", sagte Becker.

Zugleich appellierte er an den Großhandel, seinen Anteil an den gesundheitspolitischen Sparmaßnahmen nicht an die Apotheken in einer "Verschleierungstaktik" weiterzureichen. "Die Apotheken können nichts mehr zusätzlich schultern", betonte er.

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