Analyse

Auch Zahnärzte zieht es in die Städte

Wenn schon, dann richtig: Zahnärztliche Existenzgründer greifen beim Schritt in die Selbstständigkeit tief in die Tasche.

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DÜSSELDORF. Die Ausgaben zur Neugründung einer Zahnarztpraxis sind in den zurückliegenden Jahren stark gestiegen: Laut aktueller Auswertung der Apotheker- und Ärztebank (apoBank) erhöhten sich diese Investitionen zwischen 2014 und 2016 um 31 Prozent auf zuletzt 470.000 Euro. Sieben Prozent der von der apoBank begleiteten zahnärztlichen Existenzgründer entschieden sich 2016 für eine komplette Praxisneugründung.

Häufigste Form der Niederlassung ist – wie bei den Hausärzten – die Übernahme einer Einzelpraxis: 59 Prozent der Zahnärzte wählten im Berichtsjahr diese Schiene in die Selbstständigkeit. Wobei die Gesamtausgaben seit 2014 um sieben Prozent auf zuletzt 284.000 Euro zugelegt haben.

Bemerkenswert: Zusätzlich zum eigentlichen Praxiskauf geben die Existenzgründer auch noch kräftig Geld für Modernisierungsmaßnahmen aus: Auf diesen Posten entfielen mit durchschnittlich 123.000 Euro 43 Prozent der Gesamtkosten einer Praxisübernahme. Je jünger die zahnärztlichen Existenzgründer, "desto investitionsfreudiger", konstatiert die apoBank. Im Schnitt ließen sich Zahnärzte mit 36 nieder.

Die hohe Investitionsbereitschaft der Existenzgründer sei "ein Indiz dafür, dass sie sich zukunftsfähig aufstellen wollen und die beruflichen Perspektiven in der eigenen Zahnarztpraxis optimistisch einschätzen", kommentiert Daniel Zehnich, Leiter des Ressorts Gesundheitsmärkte und -politik der apoBank.

Und auch die Zahnmediziner zieht es überwiegend in die Metropolen. 41 Prozent der Neu-Niederlassungen, heißt es, fanden 2016 in Ballungsräumen statt. Gemessen an der Bevölkerungsstruktur sei das "überdurchschnittlich viel, da lediglich 32 Prozent aller Bundesbürger in den großen Städten leben". Weitaus weniger beliebt sind Kleinstädte. (cw)

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