Polypharmazie

KKH-Chef fordert "Pillen-Checks"

Polypharmazie im Alter oder im Heim: Mit jeder Arznei steigt das Risiko für Wechsel- und Nebenwirkungen. KKH-Chef Kailuweit fordert jetzt verpflichtende "Pillen-Checks".

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Will "Pillen-Checks" bei Polypharmazie: KKH-Chef Ingo Kailuweit.

Will "Pillen-Checks" bei Polypharmazie: KKH-Chef Ingo Kailuweit.

© Holger Hollemann / dpa

DÜSSELDORF. Der Vorstandsvorsitzende der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), Ingo Kailuweit, hat verpflichtende Arzneitests für Patienten gefordert, die mehr als fünf Medikamente gleichzeitig einnehmen müssen. Er begründete dies mit dem bekannten hohen Risiko von Wechsel- und Nebenwirkungen bei andauernder Polypharmazie.

"Für diese Risikogruppe wäre ein verpflichtender Pillen-Check hilfreich", sagte Kailuweit der "Rheinischen Post" (Dienstag). Diesen Test könnte nach seinen Worten "ein unabhängiges Institut mit pharmakologischen Experten für Arzneimittelsicherheit" übernehmen. Alle acht Sekunden sei hierzulande ein Patient von einem "Medikationsfehler" betroffen. Besonders betroffen seien Patienten in der stationären Pflege.

Kailuweit begründete seinen Vorstoß mit "Verbesserungen für die Versicherten und für die Finanzen der Krankenkassen", schreibt das Blatt. "Profitieren würden in erster Linie die Patienten, aber auch das solidarische Gesundheitswesen, wenn durch weniger Folgekrankheiten weniger Kosten entstehen", sagte er. (eb)

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