Dank Innovationen und Globalisierung auf Erfolgskurs
NEUMARKT (HL). Standortverbundenheit, Globalisierung und Innovationskraft - mit diesen Eigenschaften hat Deutschlands führender Hersteller von Phytopharmaka, die Bionorica AG in Neumarkt, seinen Erfolg begründet. In Anwesenheit von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos feierte das Unternehmen jetzt sein 75. Jubiläum.
Veröffentlicht:Das Unternehmen habe in den vergangenen zehn Jahren gezeigt, dass Globalisierung als Wachstumsstrategie auch für ein mittelständisches Unternehmen möglich ist, sagte Glos. Bionorica vertreibt seine Produkte in rund 50 Ländern, mit Schwerpunkt in Osteuropa, Russland und den ehemaligen GUS-Staaten. Systematisch hat das Unternehmen seinen Hauptstandort gestärkt - allein in den Jahren 2002 bis 2006 stieg die Zahl der Mitarbeiter um 67 Prozent.
Der Erfolg von Bionorica hat zwei Ursachen: Forschung und Globalisierung. Als Arzneimittelhersteller in den 1990er Jahren aufgrund damals neuer gesetzlicher Bestimmungen auch für ältere Präparate einen Wirksamkeitsnachweis erbringen mussten, gehörte Bionorica zu den Vorreitern von klinischen Studien für pflanzliche Arzneimittel.
Diese Forschung hat das Unternehmen systematisch ausgebaut - es kooperiert inzwischen mit weltweit 450 Universitäten. Das wiederum ist die Basis für weltweite Arzneimittelzulassungen. In einem nächsten Schritt soll das bestehende Sortiment um neue Phytopharmaka zur Begleittherapie bei Aids, Krebs und Multipler Sklerose erweitert werden. Bionorica-Vorstandsvorsitzender Professor Michael Popp: "Heilpflanzen sind äußerst komplexe Systeme. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, weitere Präparate zur Verfügung zu stellen, die bewiesener Maßen hochwirksam, jedoch im Unterschied zu chemisch-synthetischen Medikamenten nebenwirkungsarm sind."
Die zweite Ursache des Erfolgs ist die Internationalisierung des Geschäfts seit den 1990er Jahren. Konsequent hat Bionorica sich die Märkte in Osteuropa, Russland und den ehemaligen GUS-Staaten erschlossen. Die Marktbedingungen sind - anders als beispielsweise in Deutschland - von fairem Wettbewerb geprägt: Arzneimittel müssen alle Patienten in der ambulanten Versorgung selbst bezahlen - rezeptpflichtige wie rezeptfreie. Eine Diskriminierung rezeptfreier Arzneimittel bei der Erstattung wie in Deutschland findet dort nicht statt. Pflanzliche Arzneimittel stoßen auf eine hohe Präferenz in der Bevölkerung in Osteuropa.
Das lässt sich in den Bionorica-Bilanzen ablesen: Der Umsatz hat sich in den letzten drei Jahren auf 115 Millionen Euro verdoppelt, in den osteuropäischen Märkten wurden allein 2007 Zuwächse zwischen 40 und 50 Prozent erreicht.