"Adjuvans in H1N1-Impfstoff ist gut geprüft"

MÜNCHEN (sto/eis). An Verstärkerstoffen (Adjuvantien) in pandemischen Grippe-Impfstoffen ist Kritik laut geworden. Die Sicherheit sei nicht ausreichend geprüft, heißt es von Impfkritikern. Das Unternehmen GlaxoSmithKline (GSK) hat Studiendaten dazu vorgestellt.

Veröffentlicht:

Der für die Massenimpfung gegen Schweinegrippe entwickelte Impfstoff Pandemrix® erfüllt alle Anforderungen an einen Pandemieimpfstoff, hat Dr. Jens Vollmar, Leiter Medizinische Abteilung Impfstoffe bei GSK betont. Der Impfstoff, von dem in Deutschland 50 Millionen Dosen bestellt wurden, enthält den Impfstoffverstärker AS03. Dieser sei in saisonalen Influenzaimpfstoffen bei 39 000 Probanden geprüft worden. Außerdem sei ein pandemischer Vorgängerimpfstoff (mit H5N1-Antigen gegen Vogelgrippe) mit dem Adjuvans bei 12 000 Probanden geprüft worden. Dabei seien keine mit dem Impfstoff assoziierten schwerwiegenden unerwarteten Ereignisse aufgetreten, betonte Vollmar bei einem Pressegespräch in München. Im nächsten Schritt seien nun Studien an 9 000 Probanden mit dem H1N1-Impfstoff gestartet worden.

Die Zeit für die Entwicklung des pandemischen Impfstoffs war äußerst knapp: GSK hat nach eigenen Angaben das Saatvirus erst Ende Mai 2009 von der WHO erhalten. Erst danach konnte mit der Entwicklung und Produktion in Dresden für Europa und in Kanada für den Rest der Welt begonnen werden. Über den Zeitpunkt der Zulassung entscheide die europäische Zulassungsbehörde EMEA. Die Zulassung wird dadurch beschleunigt, dass GSK bereits über eine Muster-Zulassung (Mock-up) der EU-Kommission für eine Pandemie-Vakzine verfügt.

Der Impfstoff von GSK besteht aus einem spezifischen H1N1-Antigen und dem Adjuvans, das die Immunreaktion verstärkt. Dadurch kann der Impfstoff Antigen-sparend hergestellt werden. Das Adjuvanssystem soll zudem auch eine breite Kreuzimmunität bei genetischen Veränderungen des H1N1-Virus bewirken.

Mehr zum Thema

Geschäftsjahr 2023

Asklepios steigert Umsatz und Gewinn

Ausblick

Pharmaindustrie erwartet wieder Wachstum

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen