Bei Thyroxin-Therapie die TSH-Werte im Auge behalten!

Bereits eine subklinische Hyperthyreose kann den Knochen schaden.

Von Simone Reisdorf Veröffentlicht:

Frauen in der Postmenopause mit Schilddrüsenüberfunktion haben ein erhöhtes Osteoporoserisiko. Daran erinnerte Dr. Cornelia Jaursch-Hancke von der Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden. "Das gilt schon bei subklinischer Hyperthyreose mit hochnormalen Werten der Schilddrüsenhormone und niedrignormalen TSH-Werten", betonte sie. Dieser Zustand kann etwa durch eine funktionelle Schilddrüsenautonomie, eine Immunhyperthyreose oder die Therapie mit L-Thyroxin verursacht werden. "Die Studienlage ist noch uneinheitlich, aber es zeichnet sich ab, dass sich die Knochendichte von Frauen in der Postmenopause bei TSH-Werten unter 0,3 µIU pro ml signifikant verschlechtert", erklärte Jaursch-Hancke. Solche Werte hat fast jeder fünfte Patient mit Jodmangelstruma in Deutschland.

"Bei Werten unter 0,1 µIU war sogar eine Erhöhung des Frakturrisikos von Frauen in der Postmenopause um den Faktor drei bis vier nachweisbar", ergänzte die Expertin. Deshalb sollte der TSH-Wert bei Thyroxin-Therapie jährlich überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. "Auf eine einzelne TSH-Messung darf man sich dabei aber nicht verlassen", so Jaursch-Hancke. "Es gibt etliche patienten- und untersucherbezogene Fehlerquellen."

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Mann greift sich an den Fuß.

© Jan-Otto / Getty Images / iStock

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job

Ein Hinweisschild mit Bundesadler vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

© Uli Deck/picture alliance/dpa

Update

Urteil

Bundesverfassungsgericht: Triage-Regelung nicht mit Grundgesetz vereinbar