Medica Excellence Award für Kooperationen

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Für ihre herausragende Zusammenarbeit sind Kliniken und Unternehmen in Düsseldorf ausgezeichnet worden.

Von Antonia von Alten

DÜSSELDORF. Herausragende und innovative Projekte, die in einer Klinik oder einem Medizinischen Versorgungszentrum etabliert wurden, sind am Donnerstagabend auf der Medica prämiert worden. Erstmals wurde auf der größten Medizinmesse der Welt der "Medica Excellence Award" in vier Kategorien verliehen.

Die Preisträger sind jeweils ein "Paar", bestehend aus einem Industrieunternehmen und einer Klinik. Die Schirmherrschaft hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr übernommen.

Bahr lobt Innovationsreichtum

In seinem Grußwort lobt Bahr den Innovationsreichtum der deutschen Medizintechnik-Unternehmen. Sie stärken erfolgreich die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, so der Minister.

Nominiert wurden in der Kategorie "Exzellenz im täglichen Betrieb" prozess- oder produktbezogene Optimierungsideen unter anderem aus den Bereichen Krankenhaus-IT, Bildgebungs- und Diagnostik-IT.

Gewonnen hat den Preis in dieser Kategorie das Unternehmen Raumedic, das zusammen mit dem Universitätsklinikum des Saarlandes ein Telemetriesystem zur Messung des Hirndrucks bei Patienten mit Hydrocephalus entwickelt hat.

Für seine "Erfolgreiche Kooperation" ist das Medizintechnik-Unternehmen Philips gemeinsam mit der Uniklinik Düsseldorf ausgezeichnet worden. Die beiden arbeiten daran, mittels Hybrid-Bildgebung eine bessere Planung und höhere Sicherheit bei komplexen Katheter-Eingriffen an den Herzklappen zu erreichen.

UKE: "Visionäres Krankenhaus"

Als "Visionäres Krankenhaus" wurde das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gemeinsam mit dem Medizintechnik-Konzern Siemens prämiert. Das UKE verfügt über einen der höchsten Digitalisierungsgrade europäischer Kliniken. Das dazugehörige Klinikinformationssystem liefert Siemens mit Soarian® Clinicals.

In der Kategorie "Newcomer" konnten sich kleinere oder Start-up-Unternehmen mit innovativen Projekten oder Lösungen bewerben, die bisher nicht auf der Medica vertreten waren. Gewinner in dieser Kategorie ist das Start-up-Unternehmen OD-OS, das eine navigierte Lasertherapie gegen das Makulaödem entwickelt hat.

Navigiertes Lasern gegen Makulaödem

Netzhaut-Laserbehandlung bei Makulaödemen: Der Arzt steuert die navigierte Lasertherapie vom Touchscreen aus.

Netzhaut-Laserbehandlung bei Makulaödemen: Der Arzt steuert die navigierte Lasertherapie vom Touchscreen aus.

© OD-OS GmbH

Eine weltweit einzigartige computer-assistierte Lasertherapie mit dem Netzhautleser Navilas® hat das 2008 gegründete Unternehmen OD-OS aus Teltow entwickelt und in einer Pilotstudie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München demonstriert.

Dafür hat das junge Unternehmen den Preis der Kategorie "Newcomer" des Medica Excellence Award erhalten.

Eingesetzt wird das Gerät zur Diagnose und Therapie von Makulaödemen. Erstmals ist mit Navilas® eine "Navigation" auf der Netzhaut möglich.

Hierzu wird ein Bild der Netzhaut und ihrer Blutgefäße angefertigt und die Behandlung darauf Punkt für Punkt geplant.

In der Behandlung wird dieser Plan automatisch auf das Livebild übertragen und der Laser für die Behandlung durch den Arzt positioniert. Navilas® korrigiert dabei außerdem laufend die unwillkürlichen Augenbewegungen.

Hybrid-Bildgebung für Katheter-Eingriffe

Hybrid-Anlage im Uniklinikum Düsseldorf. Optimales Bildmaterial hilft den Ärzten bei komplexen Katheter-Eingriffen.

Hybrid-Anlage im Uniklinikum Düsseldorf. Optimales Bildmaterial hilft den Ärzten bei komplexen Katheter-Eingriffen.

© Philips Deutschland GmbH

Immer mehr Patienten leiden an Herzklappenerkrankungen. Für die umfassende Diagnose und Therapie hat der Medizintechnik-Hersteller Philips am Universitätsklinikum Düsseldorf eine einzigartige Hybrid-Anlage zur integrativen kardiovaskulären Fusionsbildgebung installiert.

Diese Anlage erlaubt die Fusion der originären Bilddatensätze von Röntgen, XperCT, 3D-Echokardiografie und kardialer Kernspintomografie. Aus allen notwendigen Bildgebungsmodalitäten kann zudem ein individuelles digitales 3D-Herzmodell des Patienten erzeugt werden.

Die Kooperation zwischen Uniklinik und Philips hat das Ziel, komplexe Katheter-Eingriffe an den Herzklappen mittels Hybrid-Bildgebung zu verbessern.

Für ihre Zusammenarbeit haben die beiden den Preis der Kategorie "Erfolgreiche Kooperation" des Medica Excellence Award gewonnen.

Neuer Ansatz zur Hirndruckmessung

Für eine erfolgreiche Hydrocephalus-Therapie ist die Kenntnis des Hirndrucks von enormer Bedeutung.

Für eine erfolgreiche Hydrocephalus-Therapie ist die Kenntnis des Hirndrucks von enormer Bedeutung.

© Raumedic

Einen neuen Ansatz zur Überprüfung des Hirndrucks bei Patienten mit Hydrocephalus-Syndrom hat das Unternehmen Raumedic in Zusammenarbeit mit der neurochirurgischen Universitätsklinik Homburg/Saar entwickelt und damit den Preis der Kategorie "Exzellenz im täglichen Betrieb" gewonnen.

Das Telemetriesystem von Raumedic ist das weltweit erste ICP-Druckmessystem mit dem der Hirndruck auch am (im stationären Bereich) mobilen und unter medizinischer Überwachung stehenden Patienten gemessen werden kann.

Die neue Technologie ist in der Lage, der entsprechenden Patientengruppe lange Krankenhausaufenthalte, unnötige Operationen und Strahlenbelastungen zu ersparen.

Gleichzeitig erhalten die behandelnden Ärzte durch die Mobilität ihrer Patienten reale Werte über verschiedene Belastungssituationen.

Auf dem Weg zur papierlosen Klinik

Die Universitätsklinik in Hamburg-Eppendorf ist eine der größten und modernsten Kliniken Deutschlands.

Die Universitätsklinik in Hamburg-Eppendorf ist eine der größten und modernsten Kliniken Deutschlands.

© UKE

Patienteninformationen auf Papier sind out, digitale Patientenakten sind in. Vorreiter in Sachen papierloses Krankenhaus ist in Deutschland das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).

Gemeinsam mit dem Healthcare Sector der Siemens AG wurde das UKE jetzt in der Kategorie "Visionäres Krankenhaus" ausgezeichnet.

Das workfloworientierte Krankenhaussystem Soarian® Clinicals von Siemens schafft es, klinische und administrative Abläufe in Kliniken flexibel zu unterstützen und ist gemeinsam mit Soarian® Health Archive die Basis für die elektronische Patientenakte des UKE.

In der EHEC-Krise hat diese Patientenakte ihre Feuerprobe bestanden: In kürzester Zeit mussten interdisziplinäre Behandlungsteams zusammengestellt, fremde Mitarbeiter integriert und ein Qualitätsstandard für die Behandlung etabliert werden.

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