Triglyzeridwerte - zur Prognose bei KHK geeignet?

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PARIS (DE). Diätsünden im Dienste der Wissenschaft schafften es beim europäischen Kardiologenkongress in Paris bis in die Hot-Line-Session.

Die Erkenntnis ist eher nüchtern: Postprandiale Triglyzeridbestimmungen haben bei KHK nur einen limitierten prognostischen Wert. Nur bei KHK-Patienten ohne gestörten Glukosestoffwechsel ergeben sich Hinweise auf die Prognose.

Die Herzpatienten des kardiologischen Universitätsklinikums in Homburg an der Saar dürften sich nicht schlecht gewundert haben, als sie sich zur Koronarangiografie einfanden.

Die Patienten mit stabiler KHK hatten mit Sicherheit schon Etliches gelesen und gehört über gesunde Ernährung und die Zusammenhänge zwischen Cholesterin und koronaren Plaques.

Nun konsumierten sie im Dienste der Wissenschaft fett- und zuckerreiche Drinks - in Form von standardisierten oralen Fett- und Zuckerbelastungstests, die im Abstand von drei Stunden verabreicht wurden.

Die Forschergruppe um Professor Ulrich Laufs wollte auf diese Weise in der sogenannten Homburger "Cream and Sugar"-Studie klären, ob durch postprandiale Bestimmungen von Triglyzeriden und Glukosetoleranz die Prognose-Abschätzung bei Patienten mit stabiler KHK verbessert werden kann.

514 konsekutive Patienten mit stabiler KHK und geplanter Herzkatheter-Untersuchung wurden den metabolischen Belastungstests unterzogen. Bestimmt wurden die Triglyzeride nüchtern und postprandial sowie die Glukosetoleranz und die Insulinkonzentration. Anschließend wurden über anderthalb Jahre klinische Endpunkte dokumentiert.

Die Ergebnisse der Studie wirken ernüchternd: Die postprandialen Triglyzeridwerte erwiesen sich in der Gesamtkohorte prognostisch ohne Wert.

Nur bei denjenigen KHK-Patienten, die keinen gestörten Glukosestoffwechsel hatten, leisteten Nüchtern- und vor allem postprandiale Triglyzeridwerte einen unabhängigen Beitrag zur Prognose-Abschätzung.

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