Kommentar – 121. Deutscher Ärztetag

Weniger kann mehr sein

Christoph FuhrVon Christoph Fuhr Veröffentlicht:

An die 150 Anträge sind in den vier Tagen von Erfurt abgearbeitet worden, ein Mammutprogramm, der Ärztetag gerät an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Hochkomplexe Zusammenhänge, hochkonzentriertes Arbeiten über Stunden, rasante Themenwechsel – den Delegierten wurde alles abgefordert.

Die Flut der Anträge lässt sich kaum noch kanalisieren. Dabei gibt es durchaus Steuerungsmechanismen, die aber offenbar zunehmend an Wirkung verlieren: Anträge auf Verkürzung der Redezeit, auf Ende der Rednerliste oder Ende der Debatte –der Zeitdruck bleibt. Auch, weil (Themen)-Fässer, die in Vorjahren längst geschlossen schienen, wieder aufgemacht werden.

Immer häufiger werden Anträge an den Vorstand überwiesen. Das will aus gutem Grund nicht jeder Mandatsträger akzeptieren: "Wir können ja gleich den kompletten Ärztetag an den Vorstand überweisen", so der laute Zwischenruf eines verärgerten Delegierten.

Es gibt Themenkomplexe, bei denen eine ausführliche Debatte absolut wünschenswert ist. In Erfurt war das zum Beispiel die Muster-Weiterbildungsordnung. Es gibt aber auch Themen, bei denen sich die Delegierten buchstäblich im Kreis drehen. Weniger kann mehr sein: Das ist leichter gesagt als getan.

Lesen Sie dazu auch: Weiterbildungsordnung – Ärztetag gibt grünes Licht

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Chancen und Grenzen der KI

Was kann Künstliche Intelligenz in der Hausarztmedizin leisten?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Alveoläre Echinokokkose

Fuchsbandwurm-Infektionen sind wohl häufiger als gedacht

Palliativmedizin

Was bei starker Unruhe am Lebensende hilft

Lesetipps
Schema einer Messung der minimalen Resterkrankung bei Patienten und Patientinnen mit akuter lymphatischer Leukämie, akuter myeloischer Leukämie, chronischer myeloischer Leukämie oder mit multiplen Myelom

© freshidea / stock.adobe.com

Messbare Resterkrankung

Muss man wirklich auch die letzte Krebszelle eliminieren?