Masern und DTP

20 Millionen Kindern fehlt Impfschutz

WHO und UNICEF warnen in einem aktuellen Bericht vor unzureichenden Impfquoten bei Kindern.

Veröffentlicht:

NEW YORK / GENF. 20 Millionen Kindern weltweit fehlen lebensrettende Impfungen etwa gegen Masern, Diphtherie oder Tetanus. Das geht aus Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Kinderhilfswerks UNICEF aus dem Jahr 2018 hervor.

So stagniere etwa die Impfabdeckung mit drei Dosen der DTP-Impfung (Diphtherie, Tetanus und Pertussis) sowie mit der ersten Dosis der Masern-Impfung seit 2010 global bei rund 86 Prozent, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von UNICEF und WHO. Für einen Schutz gegen Krankheitsausbrüche sei eine Abdeckung von 95 Prozent nötig.

In Deutschland lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts der vollständige DTP-Impfschutz nach den Schuleingangsuntersuchungen 2017 bei mehr als 93 Prozent. Die Impfquote für die erste Masern-Impfung lag bei 97,1.

Die meisten ungeimpften Kinder lebten WHO und UNICEF zufolge in armen und von Konflikten betroffenen Ländern. Etwa die Hälfte der Kinder ohne Impfschutz lebe in nur 16 Ländern, darunter Afghanistan, die Demokratische Republik Kongo, Irak, Nigeria, Syrien und Jemen.

Ungleichheiten beim Zugang zu Impfungen gebe es aber in Ländern aller Einkommensniveaus. Dies führte zu verheerenden Masern-Ausbrüchen in vielen Teilen der Erde, auch in Ländern, die insgesamt hohe Impfraten haben. So wurde im Jahr 2018 weltweit über 350.000 Masernfälle berichtet, mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2017, heißt es weiter in der Mitteilung.

Die Liste mit den meisten Masernerkrankungen führte dabei die Ukraine an. Mittlerweile seien dort zwar 90 Prozent der Kinder gegen Masern geimpft, da allerdings die Impfquote über einige Jahre hinweg niedrig war, hätten nun viele ältere Kinder und Erwachsene ein erhöhtes Risiko, an Masern zu erkranken.

Die WHO ist auch besorgt über den Einfluss von Impfgegnern. „Impfgegner hat es immer gegeben“, sagte die Direktorin der WHO-Impfabteilung, Kate O’Brian, am Montag im Genf. „Solche Gruppen sind ein kleines Phänomen, aber sie können ihre Botschaft mit den sozialen Medien heute weiter verbreiten als früher. Wir sind besorgt über fehlerhafte oder falsche Informationen.“

In 19 Ländern ging die Quote für die erste Masernimpfung im vergangenen Jahr um zehn oder mehr Prozent zurück, darunter in Europa in Montenegro, Bosnien und Herzegowina sowie Nordmazedonien. (grz/dpa)

Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

ARE in Grafiken

Weniger Praxisbesuche wegen Atemwegsinfektionen

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie