AT-II-Blocker schützen vor Migräne-Attacken

MÜNCHEN (sto). Antihypertensiva erweisen sich zunehmend als wirksam bei Migräne. Vielversprechende Studiendaten gibt es mittlerweile auch zu AT-II-Blockern.

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Eine Analyse der Women’s Health Study habe ergeben, dass Frauen, die eine Migräne mit Aura haben, häufiger Schlaganfälle und kardiovaskuläre Ereignisse sowie im Mittel einen höheren Blutdruck haben als andere Frauen. Darauf weist Professor Andreas Straube von der Neurologischen Klinik der Universität München hin. Ähnliches sei auch aus der Framingham-Studie berichtet worden, erinnerte Straube beim Kongress der Gesellschaft für Nephrologie in München.

Diese Erkenntnisse würden nun bei der Suche nach neuen Therapieansätzen berücksichtigt, sagte Straube bei einem Symposium von Berlin-Chemie. Außer einigen spezifischen Beta-Blockern, die schon länger zur Migräne-Prophylaxe verwendet werden, sei in kleinen Studien zudem die Wirksamkeit von ACE-Hemmern bei Migräne belegt worden. Auch AT-II-Blocker seien in dieser Indikation untersucht worden. Candesartan und Olmesartan (Votum®) hätten sich in Studien bereits als wirksam erwiesen, berichtete Straube.

Sie seien demnach ähnlich wirksam wie die beiden Beta-Blocker Propranolol und Metoprolol, die als Goldstandards der medikamentösen Migräne-Prophylaxe gelten. Das Nebenwirkungsprofil der AT-II-Blocker sei aber gerade im Hinblick auf das Risikoprofil der Migräne deutlich günstiger, so dass sie sich als Antihypertensiva bei Patienten mit arterieller Hypertonie und Migräne anböten, sagte der Münchner Neurologe.

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