Ärzte erleben Reisemedizin am eigenen Leibe

BERLIN (ug). Was sind "hygienische einfache Bedingungen" in tropischen und subtropischen Ländern? Was müssen Touristen beachten, die in den Tropen mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen wollen? Wie reagiert der Körper in großer Höhe oder im schwülheißen Regenwald? Am besten können Ärzte das am eigenen Leib erfahren - auf einer reisemedizinischen Exkursion.

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"Derjenige, der gut reisemedizinisch beraten will, muss praktische reisemedizinische Erfahrung haben", sagte Dr. Ulrich Klinsing vom Deutschen Fachverband Reisemedizin in Berlin. "Deshalb haben wir reisemedizinische Exkursionen entwickelt." Dabei gehe es um Wissensvermittlung, praktische reisemedizinische Tätigkeit und eigenes Reiseerleben gleichzeitig, so der Allgemeinmediziner aus Frankfurt am Main auf einer Veranstaltung des Centrums für Reisemedizin und des Auswärtigen Amts.

Die zehn- bis 14-tägigen Exkursionen führen nach Indien oder nach Ecuador. Dabei stelle Ecuador ganz Südamerika in einem relativ kleinen Bereich dar: Die Berge in den Anden sind bis über 6000 Meter hoch, das Amazonasgebiet ist ein Dschungel, und zu den Galapagosinseln geht es auf einem Kreuzfahrtschiff.

Übernachtet wird bei den Reisen nicht nur in First-Class-Hotels, sondern auch in einfachen Hotels, in einer Dschungellodge oder in Berghütten auf 3750 Metern. In den Anden erleben die Ärzte Höhenmedizin am eigenen Leib. Auf den Galapagosinseln geht es um Tauchmedizin. In der Amazonasregion lernen sie auch die Heilmittel des Regenwaldes und die Praktiken der Schamanen kennen.

Das hört sich an wie eine interessante Urlaubsreise, ist aber viel mehr. "Die gesamte Reise ist Fortbildung", sagte der Frankfurter Allgemeinmediziner, der diese Exkursionen leitet. Alle touristischen Aktivitäten werden in abendlichen Sitzungen reisemedizinisch aufgearbeitet. Es werden auch Kliniken besucht, Gespräche mit Hotelärzten geführt, Gastvorträge gehört, telemedizinische Einrichtungen besucht und etwa eine Dekompressionskammer für Taucher besichtigt. Die Exkursionen seien sehr intensiv, so Klinsing. Die Landesärztekammer Hessen zertifiziert die reisemedizinischen Exkursionen mit 63 Punkten.



Nächste Tour startet im Herbst

Die nächste Reisemedizinische Exkursion des Deutschen Fachverbandes Reisemedizin nach Ecuador findet im Spätherbst in der Zeit vom 4. bis 19. November dieses Jahres statt. Die Reise wird in Zusammenarbeit mit dem Reiseveranstalter Windrose organisiert und kostet ungefähr 4200 Euro pro Person (einschließlich Flug).

Weitere Informationen zur Exkursion gibt es beim Deutschen Fachverband Reisemedizin, Ingrid Bergmann, Hansaallee 321, 40549 Düsseldorf Telefon: 02 11 / 520 25 81 Internet: www.fachverband-reisemedizin.de

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