Deutsche Gesellschaft für Allergologie

Allergologen: Haustier nicht pauschal schlecht für Allergiker

Aus Angst vor der Allergieentwicklung bei Kindern keinen Hund ins Haus nehmen? Das muss nicht unbedingt sein, so die DGAKI in einer neuen Leitlinie.

Veröffentlicht:

Berlin. In der Vergangenheit galten Haustiere als Risikofaktoren für Kinder, Allergien zu entwickeln– jetzt entschärfen Allergologen diese pauschale Ansicht. „Mit der neuen Leitlinie zur Allergieprävention findet in Bezug auf die Haustierhaltung ein Paradigmenwechsel statt“, erklärt Professor Eckard Hamelmann, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) und Leitlinienautor, in einer DGAKI-Mitteilung. Die sehr restriktive Empfehlung im Bezug auf die Haltung von Hunden sei damit obsolet.

„Wir wissen, dass der Kontakt zu möglichst vielen unterschiedlichen Bakterien, auch denen des Hundes, in Bezug auf Allergien präventiv wirkt“, wird Hamelmann weiter zitiert. „Der Neuanschaffung eines Hundes steht deshalb nichts im Wege“. Ähnliches gelte auch für Katzen, die lange im Verdacht standen, eine Asthma-Entwicklung zu begünstigen: Hätten Familien bereits eine Katze, können sie diese ruhigen Gewissens behalten.

Diese Empfehlungen gelten aber nur für Familien, bei denen die Eltern keine Allergiker sind und auch das Kind noch keine Neigung zu Allergien entwickelt hat: „Wenn beim Kind bereits Sensibilisierungen gegen Hund oder Katze bestehen und es sich um eine Hochrisikofamilie handelt, lauten die Empfehlungen weiterhin, jeden Allergenkontakt zu vermeiden und das Tier zur Not auch abzuschaffen“, schränkt Hamelmann ein. (ajo)

Mehr zum Thema

Neue Möglichkeiten

So hilfreich können Smart Inhaler bei Asthma oder COPD sein

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert