Ambulante Schulung und Therapie - neue Option für COPD-Patienten

LEIPZIG (dür). Lungenspezialisten berichten, daß die früher sehr hohe Luftverschmutzung durch den ehemaligen Braunkohletagebau und die Verschwelung im Leipziger Umland sich heute bei Patienten in einem gehäuften Auftreten der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD auswirkt.

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Atemwegserkrankungen sind nach Angaben des DAK-Gesundheitsreport im Vergleich zum sächsischen Landesdurchschnitt in Leipzig um sieben Prozent erhöht. Den Patienten mit schwerer und oft tödlicher COPD, von der in Leipzig etwa 35 000 Personen betroffen sind, bietet die DAK jetzt ein neues Therapieangebot "Mehr Luft zum Atmen".

Partner des Gesundheitsprogrammes sind die Lungenspezialisten der Leipziger Robert-Koch-Klinik im Städtischen Klinikum St. Georg und die internistisch-pneumologische Gemeinschaftspraxis von Dr. Regina Deckelmann und Dr. Gerald Eckhardt. Der Integrationsvertrag steht weiteren Pneumologen und Hausärzten offen, erläutert DAK-Sprecher Rüdiger Scharf.

Den Patienten wird ein ambulantes Schulungs- und Therapieprogramm angeboten, das Lungensport, Atemtherapie, Entspannungsübungen und Ernährungstips umfaßt. Außerdem können sie psychologische Betreuung in Anspruch nehmen und sich an einer einjährigen Raucherentwöhnung beteiligen.

Dieses Programm wurde bisher als Privatleistung angeboten und mußte selbst bezahlt werden. Mit dem Vertrag sind die Leistungen für DAK-Versicherte kostenlos. Teilnehmern erstattet die Kasse zudem die Praxisgebühr und übernimmt die Fahrtkosten zu teilstationären Behandlungen.

Wer an dem Programm nicht teilnehmen kann, sollte COPD-Schulungen in kleinen Gruppen nutzen, empfiehlt der Chefarzt der Robert-Koch-Klinik Professor Adrian Gillissen, der in Schulungen über das Krankheitsbild informiert. Durch das neue Netzwerk zwischen Klinik, niedergelassenen Fachärzten und Kasse werde sich die Behandlungsqualität der Patienten deutlich verbessern, hofft Gillissen.

Die niedergelassenen Fachärzte rechnen damit, daß sich mit dem Programm Krankenhaus- und Reha-Aufenthalte verkürzen oder ganz vermeiden lassen. DAK-Landeschef Herbert Mrotzeck betrachtet das Versorgungsmodell als Vorläufer für das geplante DMP für COPD-Patienten.

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