Antikoagulation bei Vorhofflimmern trotz Sinusrhythmus nötig

FRANKFURT A. M. (ob). Patienten mit Vorhofflimmern sollten auch dann eine Antikoagulation erhalten, wenn der Sinusrhythmus stabil zu sein scheint. Dafür sprechen Ergebnisse einer Studie Frankfurter Kardiologen, die auch bei scheinbar gut eingestellten Patienten eine hohe Inzidenz von oft asymptomatischen Flimmer-Rezidiven nachgewiesen haben.

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Darüber, ob Rhythmus- oder Frequenzkontrolle beim Vorhofflimmern die bessere Behandlungsstrategie ist, haben Kardiologen lange Zeit diskutiert. In der AFFIRM-Studie sind beide Strategien vor einiger Zeit verglichen worden. Zur Enttäuschung vieler Experten erwies sich die Rhythmuskontrolle (Kardioversion und medikamentöse Rezidivprophylaxe) nicht als überlegen.

Grund dafür war vor allem die höhere Inzidenz von Schlaganfällen im Vergleich zur Gruppe mit Frequenzkontrolle. Erklärung dafür könnte sein, daß in der Gruppe mit Rhythmuskontrolle häufig auf Antikoagulantien verzichtet worden war.

Hat man dabei womöglich den Erfolg der Rhythmuskontrolle überschätzt? Dieser Verdacht wird durch neue Untersuchungsergebnisse einer Kardiologengruppe um Professor Stefan Hohnloser in Frankfurt am Main erhärtet.

Mit Hilfe der modernen Schrittmacher-Technik war es ihr möglich, den atrialen Rhythmus bei Patienten mit Vorhofflimmern über zwei Jahre genau zu überwachen.

Ergebnis: Trotz bestmöglicher antiarrhythmischer Therapie war die Inzidenz rezidivierender Flimmer-Episoden hoch. Viele dieser Episoden verliefen asymptomatisch. Auch ein über lange Zeit stabiler Sinusrhythmus war kein Garant für dauerhafte Rezidivfreiheit.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Oh, wie so trügerisch kann der Behandlungserfolg bei Patienten mit Vorhofflimmern sein

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