Antikörper eignet sich zur Dauertherapie bei Psoriasis

HAMBURG (grue). Bei stark ausgeprägter Psoriasis eignen sich die neuen immunmodulierenden Medikamente. Das gilt offenbar auch für die Langzeittherapie.

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Mit neuen Medikamenten, die in die T-Zell-vermittelte Entzündung bei Psoriasis eingreifen, scheint sich das Hautbild langfristig zu stabilisieren. Das hat sich in einer Langzeitstudie mit dem monoklonalen Antikörper Efalizumab (Raptiva®) bestätigt, wie Privatdozent Thomas Dirschka aus Wuppertal bei einer Veranstaltung von Serono in Hamburg gesagt hat.

Efalizumab wird einmal wöchentlich subkutan injiziert und reduziert in der Akutphase bei jedem zweiten Patienten die Hautsymptome um mehr als die Hälfte. Wer auf die initiale Zwölf-Wochen-Therapie anspreche, habe von einer Dauerbehandlung noch mehr Nutzen, so Dirschka.

Denn in der Langzeitstudie minderten sich mit Efalizumab die Hautsymptome bei sieben von zehn Patienten um mindestens 75 Prozent. 40 Prozent der Studienteilnehmer hatten nach drei Jahren Therapie fast gar keine Symptome mehr.

"Die Krankheit mit einem Medikament kontrollieren zu können, ist für viele Patienten eine lang ersehnte Perspektive", sagte der niedergelassene Dermatologe.

Efalizumab ist zur Behandlung bei Plaque-Psoriasis zugelassen, wenn andere systemische Therapien nicht helfen, nicht vertragen werden oder nicht angewandt werden dürfen. Nach Angaben von Professor Christoph Simon von der Universität Leipzig profitieren davon besonders Patienten, die mehrere Krankheitsschübe pro Jahr haben und deren Haut sich an disponierten Stellen schuppt.

"Das ist fatal für Patienten, die im Berufsleben stehen", sagte Simon. Denn stets werden negative Reaktionen von Kollegen oder Kunden befürchtet. Gerade Berufstätige haben aber wenig Zeit für PUVA-Therapien und morgendliches Salben. Daher ist für sie die einmal wöchentliche Spritze eine willkommene Alternative, zumal sie das Medikament selbst injizieren können.

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