Antioxidative Effekte des PETN erhalten Wirksamkeit

MANNHEIM (gvg). Bei einer Behandlung mit Pentaerythrityltetranitrat (PETN) kommt es offenbar nicht wie bei anderen Nitraten zur Bildung von schädlichen Sauerstoffradikalen. Das könnte der Grund dafür sein, daß PETN keine Nitrattoleranz hervorruft.

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An der Entstehung der Nitrattoleranz bei kurzwirksamen Nitraten könnten Sauerstoffradikale und eine gestörte Aktivierung der Nitrate in den Mitochondrien beteiligt sein, hat Professor Thomas Münzel von der Universität Mainz beim Kardiologenkongreß in Mannheim berichtet.

Beides greift offenbar ineinander, wie Münzel belegen konnte. Demnach führt eine andauernde Exposition mit Gylceroltrinitrat im Tierversuch zur vermehrten Bildung von Sauerstoffradikalen in Mitochondrien. Diese hemmen das Enzym Aldehyddehydrogenase, das mit für die Bioaktivierung von Nitroglycerin ursächlich ist. Stimmt diese Beobachtung, dann schalten Nitroglycerin und andere kurzwirksame Nitrate ihre Wirkung nach einiger Zeit selbst ab und das Toleranzphänomen tritt auf.

"Bei PETN kommt es jedoch in in vitro- und in vivo-Experimenten nicht zu einer Toleranzentwicklung", so Münzel auf einer vom Unternehmen Alpharma-Isis unterstützten Veranstaltung. Der Grund dafür sei wahrscheinlich darin zu suchen, daß bei Therapie mit PETN (Pentalong®) antioxidative Enzyme hochreguliert werden, die der Radikalbildung entgegenwirken, was bei anderen Nitraten nicht auftrete.

Als Beispiele für solche antioxidativen Enzyme nannte Münzel die Hämoxygenase 1. Sie fängt Radikale ab und verhindert so die Inaktivierung der Aldehyddehydrogenase in den Mitochondrien. Die Bioaktivierung von PETN bleibt erhalten, eine Toleranzentwicklung findet nicht statt, so die Hypothese von Münzels Arbeitsgruppe.

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