Atemwege bei leichtem Asthma dauerentzündet

MANNHEIM (grue). Auch bei Patienten mit intermittierendem Asthma sind die Atemwege ganzjährig entzündet. Das belegen jetzt die Ergebnisse aus einer Verlaufsstudie sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern.

Veröffentlicht:

An der Untersuchung haben 36 Erwachsene und 43 Schulkinder mit intermittierendem allergischem Asthma teilgenommen. Bei allen Teilnehmern wurden siebenmal innerhalb eines Jahres mehrere allergologische und pneumologische Parameter bestimmt. Bei den asthmakranken Patienten war das exhalierte Stickstoffmonoxid (eNO) ganzjährig erhöht, wie Dr. Frank Kannies vom Krankenhaus Großhansdorf auf einer Veranstaltung des Unternehmens MSD in Mannheim berichtet hat.

Bei allergischem Asthma ist eNO Entzündungsmarker

Der Biomarker eNO weist auf Entzündungen bei Patienten mit allergischem Asthma hin. Bei Pollenallergikern etwa seien die eNO-Werte während der Allergensaison am höchsten gewesen. Bei Hausstaubmilben-Allergikern etwa hätten sie jedoch ganzjährig oberhalb des Normbereiches gelegen, sagte Kannies. Bei Kindern waren die Spitzenwerte zwar niedriger, bei einem Vergleich mit gesunden Kontrollpersonen waren sie jedoch ebenfalls erhöht.

Eine medikamentöse Dauertherapie sei bei Patienten mit intermittierendem Asthma nicht nötig, sagte Kannies. Die latente chronische Entzündung könne aber dennoch ein Remodeling der Atemwege begünstigen. Kinder sollten deshalb vor Innenraumallergenen geschützt werden, wenn diese Astmabeschwerden auslösen, forderte Professor Ulrich Wahn von der Charité Berlin.

Medikamentöse Dauertherapie bei persistierendem Asthma

Kinder mit persistierendem Asthma benötigen eine medikamentöse Dauertherapie. Bei leichtem persistierendem Asthma etwa eigneten sich inhalative Kortikosteroide oder Leukotrien-Antagonisten, berichtete Wahn. In einer Studie war der für die orale Anwendung zur Verfügung stehende Leukotrien-Antagonist Montelukast (Singulair®) bei Schulkindern mit leichtem persistierendem Asthma ähnlich effektiv wie das inhalative Kortikoid Fluticason. Jeweils über 80 Prozent der Kinder hätten damit ihr Asthma gut kontrollieren können, sagte Wahn.

Mehr zum Thema

Kommentar zu Allergenbelastung

Wenn der Bauernhof-Effekt zum Stall-Luftschloss wird

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daten aus Wales

Infarktrisiko steigt offenbar auch nach Harnwegsinfekt

Einstufung in den Pflegegrad

Pflegebegutachtung: Wann hausärztlicher Rat gefragt ist

Lesetipps
„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet

Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Stethoskop auf Geldmünzen

© oppoh / stock.adobe.com / Generated by AI

EBM-Abrechnung 2026

Vorhaltepauschale 2.0: Bei 10 Kriterien ist für jeden was dabei