Auch Rotwein und Honig beeinflussen Arznei-Spiegel

MÜNCHEN (sto). Wechselwirkungen zwischen synthetischen Arzneimitteln und Phytopharmaka stehen nach Ansicht des Berliner Pharmakologen Professor Volker Schulz zu Unrecht im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.

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Viel wichtiger wäre es, den Einfluß von Nahrungs- und Genußmitteln vor allem auf Arzneimittel mit geringer therapeutischer Breite zu untersuchen, erklärte Schulz bei einer Pressekonferenz, die das Komitee Forschung Naturmedizin (KFN) in München veranstaltet hatte. Daß Grapefruit die Bioverfügbarkeit von Arzneimittel massiv verändert, sei schon seit längerem bekannt.

Vor kurzem seien nun auch Studien veröffentlicht worden, in denen gezeigt wurde, daß Bienenhonig oder Rotwein, nicht jedoch Weißwein, die Blutspiegel von Arzneistoffen in therapeutisch relevanten Größenord-nungen verändern, berichtete Schulz. Vergleichbare Untersuchungen gebe es auch für Knoblauch, Seville-Orangen, Brunnenkresse, Broccoli und verschiedene Kohlsorten.

Um die Arzneimittelsicherheit zu verbessern sollten daher bei Arznei-stoffen mit besonders geringer thera-peutischer Breite die Interaktionen sowohl mit anderen Arzneimitteln wie auch mit häufig konsumierten Nahrungs- und Genußmitteln syste-matisch untersucht werden, forderte Schulz. Entsprechende Hinweise sollten sich dann auf den Beipackzet-teln derjenigen Arzneimittel befin-den, deren Risiko aufgrund solcher möglicher Interaktionen erhöht ist.

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