Auf schwere Hypoglykämie folgt ein Herztod rasch

SYDNEY (Rö). Diabetiker mit schweren Hypoglykämien haben gehäuft vaskuläre Komplikationen. Und auch ihr Risiko, daran zu sterben, ist erhöht. Das hat jetzt eine große Studie mit mehr als 11 000 Typ-2-Diabetikern bestätigt.

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Bei den Patienten mit schweren Hypoglykämien in der Studie war die Rate makrovaskulärer Ereignisse um den Faktor 2,9 erhöht und die Rate mikrovaskulärer Ereignisse um den Faktor 1,8. Beides sei statistisch signifikant, berichten Dr. Sophia Zoungas und ihre Kollegen vom George Institute for International Health an der Universität von Sydney in Australien (NEJM 2010; 363: 1410).

Auch die Sterberate im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen war bei Patienten mit schweren Hypoglykämien um den Faktor 2,7 erhöht. Ebenfalls erhöht war die Rate der Todesfälle jeglicher Ursache. Bereinigt ergab sich hier der Faktor 2,7. Auffällig ist der enge zeitliche Zusammenhang zwischen schweren Hypoglykämien und entsprechenden Ereignissen. Bis zum ersten makrovaskulären Ereignis dauerte es im Mittel 1,6 Jahre, bis zum ersten mikrovaskulären Ereignis ein Jahr und bis zum Tod ebenfalls 1,1 Jahre. Während der fünfjährigen Beobachtungsphase hatten 2,1 Prozent der Studienteilnehmer mindestens eine schwere Hypoglykämie.

Wie die Wissenschaftler betonen, ist klar, dass schwere Hypoglykämien mit einem erhöhten Risiko für vaskuläre Ereignisse und andere Komplikationen einhergehen. Ob die Hypoglykämie selbst die Ursache ist oder eher ein Marker für ein erhöhtes Risiko, lässt sich durch die Studie nicht klären.

Dass schwere Hypoglykämien das Risiko für Komplikationen erhöhen, haben schon andere Studien mit Diabetikern ergeben. Das gilt nicht nur für kardiovaskuläre Ereignisse sondern auch für Demenz.

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