Sterbehilfe

BÄK-Chef Reinhardt fordert Hotline für Suizidgefährdete

Um Menschen in Not rasch helfen zu können, sind laut Ärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt niederschwellige Hilfsangebote notwendig. Suizidwünsche gingen häufig auf Krisen und soziale Isolation zurück.

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Berlin. Eine nationale Hotline für Menschen mit Suizidgedanken fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt. Nötig seien sehr niederschwellige Angebote, um Menschen in Not rasch helfen zu können, sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). Eine solche Anlaufstelle müsste bundesweit unter einer einheitlichen Nummer oder einem Link rund um die Uhr erreichbar sein. Dieses Angebot einzurichten, sollte Bestandteil eines nationalen Präventionsprogramms werden.

Reinhardt äußerte sich im Zusammenhang mit der anstehenden gesetzlichen Neuregelung der Suizidbeihilfe. Es sei davon auszugehen, dass die übergroße Mehrheit der Suizidwünsche auf psychische Krankheiten, Lebenskrisen oder soziale Isolation im Alter zurückgehe. Diesen Menschen müsse und könne durch Beratung und Behandlung geholfen werden: "Nur ein verschwindend kleiner Anteil der Betroffenen befindet sich in einer Situation, in der ein Suizidwunsch nachvollziehbar erscheint".

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Das Bundesverfassungsgericht hatte im Februar 2020 das Verbot der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe gekippt. Die Richter formulierten zugleich ein Grundrecht auf selbst bestimmtes Sterben, und zwar unabhängig von Alter oder Krankheit. Zugleich legten sie dem Gesetzgeber nahe, Missbrauch durch Schutzkonzepte zu verhindern. Drei Gesetzentwürfe liegen vor; im November hatte der Bundestag dazu Sachverständige befragt. (KNA)

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