Bald ist Ibandronat als Monatstablette verfügbar

BERLIN (gvg). Zur Behandlung bei Osteoporose steht bald eine neue Therapie-Option zur Verfügung, die die Compliance der Patienten verbessern dürfte: Die Zulassung für das Bisphosphonat Ibandronat als Monatstablette wird in den nächsten zwei Wochen erwartet.

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In den USA und in der Schweiz ist die Tablette, die 150 Milligramm Ibandronat enthält, bereits zugelassen. Der Handelsname, unter dem die beiden Unternehmen Hoffmann-La Roche und GlaxoSmithKline die Tablette gemeinsam vermarkten, ist Bonviva®. Mit dem Präparat steht für Patientinnen in der Postmenopause erstmals ein Bisphosphonat zur Verfügung, das nur einmal im Monat eingenommen werden muß.

Das erleichtert die etwas komplexe Behandlung mit Bisphosphonaten, die bekanntlich morgens 30 bis 60 Minuten vor dem Essen geschluckt werden müssen. Und die Zeit bis zum Frühstück sollten die Patienten in aufrechter Position verbringen.

Die Knochendichte an Lendenwirbelsäule und Femur konnte durch eine Behandlung mit Ibandronat in der Dosierung einmal 150 mg monatlich in der MOBILE-Studie (Monthly Oral Ibandronat In Ladies) über einen Zeitraum von zwei Jahren signifikant stärker erhöht werden als bei Behandlung mit täglich 2,5 mg derselben Substanz.

Daran hat Professor Dieter Felsenberg von der Charité in Berlin bei der Einführungspressekonferenz zur Monatstablette in der Hauptstadt erinnert, zu der die beiden Unternehmen geladen hatten.

2,5 mg täglich ist eine Standardtherapie, für die in der BONE-Studie gezeigt wurde, daß sie in Verbindung mit Kalzium und Vitamin D die Rate der Wirbelkörper-Frakturen innerhalb von drei Jahren um 62 Prozent senkt (wir berichteten).

Diese Studie hatte auch einen Arm, in dem ein Ibandronat-Behandlungsschema mit therapiefreien Intervallen von jeweils etwa zwei Monaten untersucht wurde. Die Frauen in dieser Gruppe hatten genauso gut abgeschnitten wie bei täglicher Therapie.

Dies erlaube den Rückschluß, daß die einmal monatliche Behandlung der täglichen Therapie auch bei der Verringerung der Frakturinzidenz mindestens ebenbürtig sei, sagte Felsenberg.

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