Beckenbodentraining - am besten wäre täglich

HAMBURG (nke). An erster Stelle der von Experten empfohlenen Therapie-Optionen bei Belastungsinkontinenz und Mischinkontinenz (Belastungs- plus Dranginkontinenz) steht nach wie vor das Beckenbodentraining. Voraussetzung für die Kontinenz sei nunmal ein intakter Bandapparat sowie eine intakte, teilweise antagonisierend wirkende Beckenbodenmuskulatur, argumentiert die Berliner Urologin Dr. Elke Heßdörfer.

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Die Erfolgsraten des Beckenbodentrainings bei Frauen mit Harninkontinenz liegen zwischen 56 und 70 Prozent, wie Studien ergeben haben. Voraussetzung hierfür ist jedoch, daß die betroffenen Frauen motiviert genug sind, um das Training idealerweise täglich oder mindestens drei- bis viermal in der Woche konsequent fortzusetzen. Das hat Heßdörfer bei einer Veranstaltung der I.T.P. Handels Gesellschaft mbH in Hamburg gesagt.

    Biofeedback hilft gezielt beim Üben.
   

Ein Problem sei, daß etwa 30 Prozent der Frauen kein Bewußtsein für ihren Beckenboden hätten. Sie könnten ihre Beckenbodenmuskulatur nicht willkürlich kontrahieren, so die Berliner Urologin. Dies kann nur durch digitale, vaginale Palpation des Beckenbodenmuskels festgestellt werden.

Jeder Therapiemaßnahme sollte daher ein solcher Test vorausgehen. Bei Frauen, die den Beckenboden nicht spüren können, sollte das Training zu Beginn etwa mit einer Elektrostimulationstherapie ergänzt werden. Diese erzeuge Kontraktionen der Beckenbodenmuskulatur und helfe, die Wahrnehmung des Beckenbodens zu verbessern.

Wichtig sei auch eine visuelle Kontrolle des Trainings mittels Biofeedback. Heßdörfer: "Ohne Biofeedback ist heute kaum mehr eine suffiziente Beckenbodentherapie möglich." Durch Visualisierung ihres Beckenbodens mittels EMG oder Ultraschall lerne die Patientin rasch, ihren Beckenboden effektiv und gezielt zu kontrahieren und zu entspannen.

Eine Möglichkeit, die Beckenbodenmuskulatur effektiv zu Hause zu trainieren, bietet das neue Trainingsgerät C.O.M.E. (Clinical Orgasm Muscle Exerciser) (wir berichteten).

Das anatomisch geformte Hilfsmittel wird in die Vagina eingeführt und soll mit Hilfe der Beckenbodenmuskulatur zusammengedrückt werden. Durch den aus der Vagina herausschauenden Stab, der sich bei Anspannung senkt und bei Entspannung hebt, können die Frauen leicht selbst feststellen, ob sie tatsächlich den richtigen Muskel trainieren.

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