"Bei Arthrose sind Nichtopioide die erste Wahl"

BERLIN (Rö). Für Patienten mit Arthrose oder mit Rückenschmerz sind nichtopioide Analgetika die erste Wahl - nicht jedoch Opioidanalgetika. Diese Ansicht hat Professor Markus Gehling besonders mit der besseren Wirksamkeit der Nichtopioide in dieser Indikation und ihrer besseren Verträglichkeit begründet.

Veröffentlicht:

Studien mit NSAR und Coxiben, zum Beispiel mit Etoricoxib (Arcoxia®) bei Arthrose, hätten eindeutig eine effektive Schmerzlinderung belegt, die langfristig anhalte. Die Behinderungen gingen zurück, die physische Lebensqualität werde besser, sagte der Schmerztherapeut vom Klinikum Kassel in Berlin.

Bei Opioidanalgetika in dieser Indikation sehe das weniger günstig aus, fasste Gehling die Ergebnisse von sieben Therapiestudien bei einem Symposium von MSD zum Deutschen Schmerzkongress zusammen. Die durchschnittliche Schmerzreduktion sei mit zehn bis 30 Prozent eher bescheiden. Und nur jeder zweite Patient spreche auf die Therapie an.

Ungünstiger schnitten Opioide auch bei den unerwünschten Wirkungen ab, berichtete Gehling. Sedierung käme je nach Substanz bei 20 bis 50 Prozent vor, Obstipation bei 10 bis 70 Prozent, Übelkeit bei etwa 40 Prozent und Juckreiz bei 20 Prozent. Das liefert eine mögliche Erklärung für die hohen Abbruchraten in den Studien von 50 Prozent und mehr.

Auch Nichtopioidanalgetika haben unerwünschte Wirkungen, aber Ob-stipation und Übelkeit lägen deutlich unter zehn Prozent, Juckreiz komme gar nicht vor. Die gastrointestinalen unerwünschten Wirkungen sind bekanntlich bei Coxiben erheblich seltener als bei klassischen NSAR.

Daher seien Coxibe oder NSAR erste Wahl in der ambulanten Schmerztherapie etwa bei Arthrose. Bei Patienten mit erhöhtem Ulkusrisiko, Leberfunktionsstörung und Dyspepsie seien Coxibe NSAR vorzuziehen, betonte Gehling. Wann ein erhöhtes Risiko bestehe, sei immer eine individuelle Entscheidung der Ärzte.

Die Linderung der Schmerzen hält lange an.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Retrospektive Analyse

Knie-TEP: Bei wem ist das Risiko für Instabilität erhöht?

Kanadische Kohortenstudie

Belastende Nichtgelenkschmerzen bei rheumatoider Arthritis

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Veränderung der Krankheitsaktivität, gemessen mittels Simple Disease Activity Index (SDAI) zwischen Baseline und Woche 16

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Ernährung bei rheumatoider Arthritis

Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke soll Nährstofflücken schließen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dr. Schär Deutschland GmbH, Ebsdorfergrund

Musculoskeletal injuries in recreational and competitive sports

Accelerating the resolution of inflammation in a natural way

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Heel GmbH, Baden-Baden
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant