Integrasehemmer

Bei HIV ist Kombi mit Bictegravir nicht unterlegen

Weniger Nebenwirkungen bescheinigten HIV-Patienten der Kombination BIC/FTC/TAF.

Veröffentlicht:

Hamburg. Patient Reported Outcomes (PROs) sind für Dr. Stefan Christensen, niedergelassener Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin in Münster, wichtige Indikatoren, um den Behandlungserfolg und das subjektive Erleben der Therapie „ohne den Filter eines Arztes“ zu bewerten.

Christensen veranschaulichte PROs in der HIV-Medizin bei einer vom Unternehmen Gilead Sciences unterstützten Veranstaltung in Hamburg anhand zweier doppelblinder, placebokontrollierter Zulassungsstudien des Single-Tablet-Regimes (STR) Bictegravir/ Emtricitabin/ Tenofoviralafenamid (Biktarvy®, BIC/FTC/TAF), in denen zwei Integraseinhibitor-basierte Therapieregime auf Nicht-Unterlegenheit verglichen wurden.

In der ersten Studie wurden 629 therapienaive Patienten entweder mit BIC/FTC/TAF oder mit dem STR DTG/ABC/3TC behandelt. Nach 48 Wochen erreichten 92 Prozent der Patienten aus der Bictegravir-Gruppe und 93 Prozent der Patienten aus der Vergleichsgruppe eine Viruslast unter der Nachweisgrenze von 50 Viruskopien pro ml.

Diese Nichtunterlegenheit wurde auch in einer zweiten Studie belegt, in der 563 HIV-Patienten mit komplett supprimierter Viruslast entweder von der Kombination DTG/ABC/3TC auf BIC/FTC/TAF umgestellt oder mit DTG/ ABC/3TC weiter behandelt wurden. Als primärer Endpunkt galt ≥ 50 Virus-Kopien pro ml zur Woche 48. Unter BIC/FTC/TAF hatten nach 48 Wochen ein Prozent der Patienten eine Viruslast > 50 Kopien pro ml und unter DTG/ ABC/3TC weniger als ein Prozent.

Die PROs wurden in den Studien mit verschiedenen validierten Fragebögen erfasst. In beiden Studien dokumentierten Patienten unter BIC/FTC/TAF weniger belastende Symptome als unter DTG/ ABC/3TC . Der Fragebogen „HIV-Symptom Index“ (HIV-SI) erfasst die Krankheitsbelastung anhand von 20 HIV- und HIV-Therapie-assoziierten Symptomen. Sowohl die therapienaiven Patienten als auch die virologisch supprimierten Patienten nach der Therapieumstellung favorisierten BIC/FTC/TAF hinsichtlich Übelkeit/Erbrechen, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Müdigkeit/Energieverlust, traurige/depressive Stimmung, Nervosität/Ängstlichkeit und Haarverlust/-veränderung. (awa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried

STI-Prävention

Sexuell aktive Patienten: „Kriege ich eine Doxy-PEP?“

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München  Gilead

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Abb. 1: Symptomverbesserung unter Upadacitinib zu Woche 8 und 52

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2]

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Erste Real-World-Daten bei Colitis ulcerosa und neue Langzeitdaten bei Morbus Crohn zu Upadacitinib

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Wiesbaden
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!