Bei Lungenkranken ist die Impfung gegen Keuchhusten sinnvoll

NEU-ISENBURG (eis). Akute Exacerbationen bei chronischer Bronchitis (AECB) sind offenbar sehr häufig durch Bordetella pertussis verursacht, wie eine Schweizer Studie jetzt ergeben hat. Bei chronischer Bronchitis sollte daher die Keuchhusten-Impfung erwogen werden.

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In der Studie waren 26 Patienten mit AECB aus Praxen von niedergelassenen Allgemeinärzten und Internisten in der Region Basel serologisch auf Infektionen mit Bordetella pertussis untersucht worden. Bei immerhin acht von ihnen ließ sich eine Pertussis-Infektion belegen, wie Professor Ulrich Heininger vom Universitäts-Kinderspital in Basel und seine Kollegen berichten (Infection 33, 2005, 13).

Obwohl die Daten noch in größeren Studien überprüft werden müßten, sollte bei Patienten mit chronischer Bronchitis eine Pertussis-Impfung erwogen werden, so Heininger. Auch Professor Christel Hülße von der Ständigen Impfkommission (STIKO) würde persönlich Patienten mit chronischer Bronchitis die Keuchhusten-Impfung nahelegen. "An Pertussis bei Erwachsenen wird zu selten gedacht", sagte sie zur "Ärzte Zeitung". Weder die Impfung noch die Erkrankung rufen eine länger als zehn bis 15 Jahre währende Immunität hervor.

Da die meisten Kinder heute geimpft sind, erkranken zunehmend Jugendliche und Erwachsene daran. Hülße und ihre Kollegen in Rostock und Krefeld haben 400 Erwachsene aus Hausarztpraxen mit länger als 14 Tage dauerndem Husten und ohne chronische Atemwegserkrankungen untersucht. Bei 11 Prozent fanden sie Keuchhusten. In der STIKO werde daher erwogen, künftig Erwachsenen generell alle zehn Jahre die Keuchhusten-Impfung zu empfehlen, sagte Hülße.

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