Bei der Blutzucker-Einstellung von Diabetikern ist Deutschland Spitze

DRESDEN (eis). Die Blutzucker-Einstellung bei Typ-2-Diabetikern ist in Deutschland besser als in anderen Industrieländern. Das hat jetzt eine große Studie zur Versorgungsqualität mit 4020 Patienten aus allen Regionen Deutschlands ergeben. Nach den Daten wird allerdings gegen andere Risiken bei Diabetes wie Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen noch nicht konsequent genug vorgegangen.

Veröffentlicht:

In der DIG (Diabetes in Germany)-Studie sind in 238 Arztpraxen Daten zur Therapie der Typ-2-Patienten mit und ohne Makroangiopathie erfaßt worden.

Bei den Patienten mit Makroangiopathie ergab sich für die langfristige Blutzuckerkontrolle ein mittlerer HbA1c-Wert von 7,2 Prozent, bei den Patienten ohne Makroangiopathie von 7 Prozent, wie Dr. Petra Ott vom Zentrum für klinische Studien in Dresden und ihre Kollegen berichten (Diabetes, Stoffwechsel und Herz 1, 2006, 9).

Zum Vergleich: In den USA seien bei solchen Patienten Mittelwerte von 8 und im vorbildlichen Japan von 7,1 Prozent ermittelt worden, sagte Professor Markolf Hanefeld zur "Ärzte Zeitung": "Deutschland ist hier in einer richtigen Spitzenposition", betont der Diabetologe.

Die relativ gute Qualität der Diabetestherapie bei uns wird nach Ansicht von Hanefeld erreicht durch strukturierte Betreuungssysteme in Verbindung mit nationalen Leitlinien und entsprechenden Krankenkassen-Verträgen. Ein weiterer Grund sei, daß mehr Typ-2-Diabetiker früher mit Insulin behandelt werden. In der Studie bekamen über 42 Prozent Insulin. In anderen Ländern Europas seien es unter 30 Prozent der Typ-2-Patienten, so Hanefeld.

Allerdings gibt es auch in Deutschland bei Diabetes weiter großen Optimierungsbedarf, sagte er. So lag in der DIG-Studie der HbA1c bei über 40 Prozent der Typ-2-Patienten über 7 Prozent. Zudem wurden von den Diabetikern ohne Makroangiopathie nur 13 Prozent gegen Hypertonie und nur 11 Prozent gegen Hyperchol-esterinämie optimal behandelt.

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Public Health Index 2025

Deutschland weist große Lücken im Gesundheitsschutz auf

Kooperation | In Kooperation mit: AOK Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?