Betreuung für Kinder krebskranker Eltern

MÜNCHEN (sto). Für Kinder und Jugendliche, deren Eltern an Krebs erkrankt sind, gibt es am Klinikum Großhadern der Universität München eine spezielle psychologische Betreuung.

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Getragen wird das Angebot, das zu Beginn des Jahres mit vier Stunden pro Woche gestartet ist, von dem Verein "lebensmut e.V.", der sich seit 1999 um die psycho-onkologische Begleitung von Krebspatienten kümmert.

Das Angebot der "Kindersprechstunde" sei nicht beschränkt auf Patienten, die in Großhadern in Behandlung sind. Es richte sich vielmehr an alle betroffenen Eltern, die Hilfe für ihre Kinder suchen, betonte die Leiterin der Psycho-Onkologie in Großhadern, Dr. Pia Heußner. Um das neue Angebot realisieren zu können, wurde auf dem Klinikgelände ein Container mit kindgerechter Umgebung aufgestellt, dessen Anschaffung vom Unternehmen Henkel unterstützt wurde.

Die "Kindersprechstunde" umfasst die Beratung der Eltern, Familiengespräche, Gespräche mit den Kindern über Themen wie Krankenhaus, Krebs, Tod und Trauer. Angeboten werden Kurzzeittherapien und bei Bedarf die Weitervermittlung zu niedergelassenen Therapeuten. Die seelische Belastung von Kindern könne von den schwer kranken Eltern oftmals nicht richtig wahrgenommen werden, begründete Heußner die "Kindersprechstunde". Die Kinder leisteten häufig "seelische Schwerstarbeit" und seien damit emotional überfordert. Zu den besonders Betroffenen gehören jugendliche Mädchen, die die Elternrolle übernehmen.

Eine Untersuchung aus dem Jahr 1996 mit 136 Kindern und Jugendlichen, deren Eltern an einer weit fortgeschrittenen Krebserkrankung litten, habe gezeigt, dass nur 56 Prozent der Kinder überhaupt über den anstehenden Tod aufgeklärt worden waren.

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