Bisphosphonat nur einmal monatlich
FRIEDRICHSRUHE (ts). Für Frauen mit postmenopausaler Osteoporose soll im Herbst dieses Jahres in Europa mit Ibandronat die erste orale Bisphosphonat-Therapie mit monatlicher Einnahmefrequenz verfügbar sein. In den USA ist die Zulassung vor wenigen Wochen bereits erteilt worden.
Veröffentlicht:Von der monatlichen Therapiefrequenz wird vor allem eine verbesserte Compliance erwartet - und damit ein größerer Frakturschutz. Wie bereits berichtet, entspricht die Wirksamkeit der monatlichen Therapie mit dem Bisphosphonat der Wirksamkeit der täglichen Behandlung.
Daß die monatliche Einnahme der täglichen gleichwertig ist, hat die BONE-Studie ergeben (J Bone Miner Res 19, 2004, 1241). Professor Dieter Felsenberg von der Charité in Berlin stellte die Studie vor wenigen Tagen auf einem Workshop von GlaxoSmithKline und Hoffmann-La Roche in Friedrichsruhe vor.
Verglichen wurde in dieser Placebo-kontrollierten Studie mit knapp 1300 Patientinnen eine tägliche Ibandronat-Therapie (2,5 mg oral) mit einer oralen monatlichen Ibandronat-Therapie (100 oder 150 mg). In beiden Verum-Gruppen war die Dreijahres-Inzidenz lumbaler Wirbelkörperfrakturen deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe: Die Reduktion betrug in der Gruppe mit täglicher Therapie 62 Prozent, in der zweiten Ibandronat-Gruppe 50 Prozent, wobei die Differenz statistisch nicht signifikant war.
Primärer Studienendpunkt war nach Angaben von Felsenberg die prozentuale Knochendichte (LWS) nach zwölf Monaten. Ergebnis beim primären Endpunkt: Die monatliche Therapie mit 100 mg Ibandronat ist der täglichen Therapie mit 2,5 mg gleichwertig. Die Therapie mit 150 mg war der Behandlung mit 2,5 mg täglich sogar überlegen.
Die Auswertung sekundärer Endpunkte ergab zudem, daß, was die Knochendichte in Hüfte und Trochanter angeht, auch die 100 mg-Dosis der täglichen Therapie signifikant überlegen ist. Die größte Knochendichte-Zunahme in allen Skelettbereichen wurde mit der höchsten Dosis von Ibandronat (geplanter Handelsname Bonviva®) erzielt. Bei der Inzidenz unerwünschter Ereignisse gab es keine Unterschiede zwischen den Therapiegruppen.