Hautkrebs

Boom bei stationären Eingriffen

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WIESBADEN. In den vergangenen fünf Jahren bis 2012 hat es einen deutlichen Zuwachs bei stationären Behandlungen wegen Hautkrebs gegeben. Seit 2007 sei die Zahl der Eingriffe um 23,4 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit.

Im Jahr 2012 seien es 91.900 Patienten gewesen, die mit der Diagnostik Hautkrebs im Krankenhaus behandelt wurden. Der Fallzahlanstieg mache die höchste Zuwachsrate unter allen Krebsbehandlungen im Krankenhaus aus.

Ein Viertel der stationären Hautkrebsfälle (26,6 Prozent) gehe auf ein die Diagnose "Malignes Melanom" zurück. Beim überwiegenden "Rest" habe es sich um ein Basalzellkarzinom oder Plattenepithelkarzinom gehandelt.

Als meiste operative Prozeduren wurden Exzisionen abgerechnet (65.300 Maßnahmen), gefolgt von Hauttransplantationen (48.500 Operationen) und temporären Weichteildeckungen mit 18.700 Eingriffen. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 5,2 Tage.

Den hohen Zuwachs bei den Interventionszahlen erklärt sich der Dermatoonkologe Professor Jochen Utikal vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg nicht nur mit steigenden Fallzahlen.

Auslöser seien auch bessere Therapiemöglichkeiten, sagte er der Nachrichtenagentur dpa mit Blick auf die Möglichkeit der neoadjuvanten Therapie beim malignen Melanom. In der Folge überlebten die Patienten länger und kämen dann häufiger in die Klinik.

Auch die wachsende Lebenserwartung spiele eine Rolle. "Die Menschen werden älter und bleiben gesünder." Zudem würden Aufklärungskampagnen dafür sorgen, dass die Aufmerksamkeit für Hautveränderungen wachse. (nös)

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 03.08.201421:12 Uhr

DESTATIS - "Deppen" üben Statistik? Schon mal vom EKR NRW in Münster gehört?

Guten Morgen, Destatis! Wiedermal total verschlafen? Heute schon mal ins Internet geschaut? Da kann ich weiterhelfen: Unter http://www.krebsregister.nrw.de/fileadmin/user_upload/dokumente/veroeffentlichungen/poster/EKR_NRW-Poster-DGEpi2012-HK-Hautkrebsscreening.pdf
mit dem Titel:
"Inzidenz von bösartigen Hauttumoren vor und nach Einführung des Hautkrebsscreenings"
Korrespondenz: hiltraud.kajueter@krebsregister.nrw.de vom Epidemiologischen Krebsregister Nordrhein-Westfalen (EKR NRW), Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin (IfES) der Universität Münster:

"Hintergrund: Seit Juli 2008 haben gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre Anspruch auf eine Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchung. Die vorliegende Arbeit berichtet über die Inzidenzverläufe und Stadienverteilung von bösartigen Hauttumoren im Kontext der Einführung des Hautkrebsscreenings"

Dort finden sich umfassende Erklärungen für den vermurksten Datensalat, den www.destatis.de uns hier angerichtet hat. Denn ein Anstieg in 5 Jahren, von 2007 bis 2012, um nur(!) 23,4 Prozent bedeutet auch für schlicht gestrickte statistische Gemüter einen annuellen Anstieg von knapp 4,9 Prozent. Das ist überhaupt nicht verwunderlich, wurden doch in Folge des 2008 eingeführten, flächendeckenden Hautkrebs-Sceenings ab dem 35. Lebensjahr wesentlich m e h r gut- und bösartige Hautkrebsformen bis zum Malignen Melanom detektiert und einer adäquaten operativ-stationären Behandlung zugeführt.

Darüber kann eigentlich nur Destatis irritiert sein, weil selbst Haut- und Hausärzte/-innen diesen Trend bereits sehr gut kennen. Im Gegensatz zu Statistik-"Fuzzis" zählen die Worte "Malignes Melanom", "Basalzellkarzinom" und "Plattenepithelkarzinom" zu ihrem aktiven Wortschatz und können i. d. R. fehlerfrei buchstabiert werden. Bei Destatis bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher?

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund (z.Zt. Alaska/USA, Whittier, Prince William Sound)

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