Bunte Vielfalt auf dem Teller senkt das Diabetesrisiko

Eine abwechslungsreiche Kost mit viel Obst und Gemüse verringert offenbar das Risiko für Typ-2-Diabetes. Vor allem auf Vielfalt kommt es an, betonen Forscher.

Veröffentlicht:
Je bunter, desto gesünder: Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse werden von der WHO empfohlen.

Je bunter, desto gesünder: Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse werden von der WHO empfohlen.

© Kristian Sekulic / istockphoto.com

CAMBRIDGE (St). Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse, die zusammen mindestens 400 g wiegen, empfiehlt die WHO.

Wie sich die Menge und Variabilität der pflanzlichen Kost bei Menschen auf die Inzidenz von Typ-2-Diabetes auswirkt, haben britische Forscher in einer Fall-Kohorten-Studie analysiert (Diab Care 2012; online 3. April).

Dabei wurden 3.166 Probanden der EPIC-Norfolk-Studie ausgewählt. Von diesen entwickelten binnen elf Jahren 115 Studienteilnehmer Typ-2-Diabetes.

Alle Probanden hatten Menge und Art der Mahlzeiten in einem Ernährungstagebuch festgehalten. Zu Studienbeginn war zudem der Gesundheits- und Trainingszustand erfasst worden.

Abhängig von den verzehrten Portionen an Obst und Gemüse und von der Vielfalt des Speiseplans, wurden die Teilnehmer in mehrere Gruppen aufgeteilt.

Als wenig Obst und Gemüse galten dabei täglich im Mittel 2,1 Portionen, als mittelmäßig 3,7 und als viel 5,7 Portionen.

Als geringe Vielfalt wurden im Mittel pro Woche acht Sorten von Obst und Gemüse definiert, als mittelmäßig zwölf und als viel 16,3 Sorten.

Gut 53 Prozent der Teilnehmer schafften es, mehr als 3,5-mal täglich Obst und Gemüse zu essen und 40 Prozent erreichten eine Vielfalt von wöchentlich mehr als zwölf Sorten.

Eine besonders niedrige Diabetesrate ergab sich bei Verzehr von 3,5 bis sieben Portionen Obst und Gemüse am Tag und bei einer Vielfalt von mindestens zwölf Sorten pro Woche.

Experimentierfreude beim Essen wird belohnt

Bei Teilnehmern mit dem höchsten Obst- und Gemüseverzehr war die Diabetesrate im Vergleich zu Teilnehmern mit dem niedrigsten Verzehr um 21 Prozent geringer. Besonders niedrig war die Erkrankungsrate bei experimentierfreudigen Essern:

Je abwechslungsreicher die Mahlzeiten waren, desto geringer war das Diabetes-Risiko der Probanden. Hoher Gemüseverzehr war mit einer besonders niedrigen Diabetesrate verbunden, alleiniger Früchteverzehr jedoch nicht.

Fazit: Die Daten aus den verfügbaren Studien zum Diabetesrisiko bei hohem Obst- und Gemüseverzehr ergeben kein einheitliches Bild. Dies sei wahrscheinlich zum Teil damit zu erklären, dass bisher die Vielfalt der Kost kaum beachtet wurde, so die Forscher.

Sie vermuten einen antidiabetischen Effekt zum Beispiel durch die geringe Energiedichte und den hohen Faseranteil der pflanzlichen Kost. Auch bioaktive Substanzen, die in Obst und Gemüse in hoher Vielfalt vorkommen, könnten der Erkrankung vorbeugen.

Quelle: www.springermedizin.de

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Diabetes, Herzinsuffizienz, CKD

RAAS-Inhibitoren: Seltener Hyperkaliämie bei Gabe von SGLT2-Hemmern

Mit Nüchternglukose und Anthropometrie

Risiko für Diabetes lässt sich offenbar berechnen

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus