Calcineurin-Hemmer: eine "wirkliche Innovation"

MÜNCHEN (sto). Als die "erste wirkliche Innovation in der topischen Therapie bei Neurodermitis seit Einführung der Kortikosteroide vor mehr als 50 Jahren" bezeichnet Professor Thomas Luger von der Universität Münster die Zulassung der Calcineurin-Hemmer Pimecrolimus und Tacrolimus. Insbesondere für eine langfristige Behandlung über den akuten Schub hinaus biete Pimecrolimus gute Voraussetzungen.

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Besonders bei Kindern ist die Neurodermitis-Therapie mit Kortikosteroiden immer ein Problem. Über längere Zeit könne Kortison, das eine stärkere immunsuppressive Wirkung als die Calcineurin-Hemmer habe, nicht angewendet werden, sagte Luger bei einer Veranstaltung des Unternehmens Novartis in München. Mit Pimecrolimus sei dagegen auch eine Behandlung über den akuten Schub hinaus möglich.

Bei Bedarf könne eine Behandlung auch frühzeitig wieder aufgenommen werden, um das Auftreten und die Intensität neuer Schübe zu verringern. Randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudien zur Wirksamkeit und Sicherheit von Pimecrolimus (vom Unternehmen als Elidel® angeboten) bei Erwachsenen, Kindern und Säuglingen ergaben durchgängig eine Besserung der klinischen Symptomatik. Wie Luger berichtete, verschwindet der Juckreiz meist schon nach zwei Tagen, und nach etwa vier Tagen tritt eine deutliche Abschwächung des Ekzems ein.

In einer Nachbeobachtung bei Kleinkindern, die alle mindestens mittelschwere Ekzemsymptome hatten, zeigten nach zwei Jahren knapp 70 Prozent der Kinder keine oder nahezu keine Symptome mehr. Die durchschnittlich betroffene Körperoberfläche reduzierte sich von 28 auf 6,6 Prozent. Dabei habe sich auch ergeben, daß jüngere Patienten besser, Patienten mit chronischen Krankheitsverläufen jedoch nicht so gut auf Pimecrolimus ansprachen, sagte Luger.

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