Positives CHMP-Votum

Cenobamat als neue Epilepsie-Arznei in Sicht

In Deutschland wurde Cenobamat bei Epilepsie bereits im Compassionate Use eingesetzt. Jetzt ist die EU-weite Zulassung zur Therapie bei fokalen Anfälle in Sicht.

Veröffentlicht:

Zug, Schweiz. Der Ausschuss für Humanarzneimittel CHMP der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA hat die Zulassung von Cenobamat für die Begleittherapie bei Erwachsenen mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung empfohlen. Indiziert sein soll das Produkt bei Patienten, die trotz Vorbehandlung mit mindestens zwei Antikonvulsiva nicht ausreichend kontrolliert sind.

Die Empfehlung basiert auf drei Zulassungsstudien mit über 1900 Patienten. In der Hauptstudie (Studie 017: multizentrisch, doppelblind, randomisiert, placebokontrolliert), an der Patienten mit fokalen Anfällen teilgenommen haben, die bereits ein bis drei Antikonvulsiva einnehmen, erzielte Cenobamat in der 12-wöchigen Erhaltungsphase ein signifikant höheres Ansprechen als Placebo: Der Prozentsatz der Patienten mit einer mindestens 50-prozentigen Reduktion der Anfallshäufigkeit betrug 40 (p=0,0365), 56 (p<0,001) und 64 Prozent (p<0,001) für die Cenobamat-Dosierungen von 100, 200 bzw. 400 mg/Tag im Vergleich zu 25 Prozent für Placebo. Zudem berichteten während der Erhaltungsphase 4 (nicht signifikant), 11 (p=0,002) und 21 Prozent (p<0,001) der Patienten von Anfallsfreiheit im Vergleich zu 1 Prozent unter Placebo.

In Deutschland wurde Cenobamat bei Epilepsie bereits im Compassionate Use eingesetzt. Cenobamat ist von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA für die Behandlung von fokalen epileptischen Anfällen bei Erwachsenen zugelassen. Es wurde von SK Biopharmaceuticals entwickelt. (eb)

Quelle: Arvelle Therapeutics International

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Stigmatisierung von Depressionen

© Getty Images/iStockphoto

Häufige Vorurteile

Stigmatisierung von Depressionen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen