Transrektale Biopsie

Chinolon-resistente Erreger zunehmend ein Problem

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LEIPZIG (rf). Immer öfter kommt es bei transrektalen Prostatabiopsien trotz Antibiotikaprophylaxe zu infektiösen Komplikationen.

In der noch unveröffentlichten ESIU-Prostatabiopsiestudie 2010/2011 mit Daten von 521 Patienten aus 85 Zentren weltweit lag die Rate symptomatischer HWI bei 5,2 Prozent und fieberhafter HWI bei 3,5 Prozent. 3,1 Prozent der Patienten mussten wegen einer Infektionskomplikation stationär behandelt werden.

"Die neuen Zahlen sind erschreckend", sagte Professor Wolfgang Weidner vom Uniklinikum Gießen auf dem Urologenkongress in Leipzig.

Praktisch alle Patienten hatten eine Antibiotikaprophylaxe erhalten, 93 Prozent auf Basis von Fluorchinolonen. Dies verdeutlicht das Hauptproblem: die Zunahme Chinolon-resistenter Keime in der Fäkalflora, etwa von E.coli mit einem Anteil von bis zu 20 Prozent.

Es gibt bereits neue Überlegungen zur perioperativen Prophylaxe bei Prostatabiopsien, so Weidner. So sollten Patienten mit einer Vortherapie mit Fluorchinolonen in den letzten sechs Monaten primär keine Chinolonprophylaxe erhalten.

Erwogen werde auch der gezielte Einsatz von Antibiotika nach einem Rektalabstrich oder eine routinemäßige Rektalspülung vor dem Eingriff zur Keimeradikation.

Letzte Option: Bei Verdacht auf Chinolon-resistente Erreger statt transrektaler Biopsie die früher praktizierte perianale Biopsie.

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