Bundeswehr

Depressive Soldaten besser versorgen

Von Depressionen betroffene Bundeswehrsoldaten sollen schneller Hilfe bekommen. Für medizinisches Fachpersonal sind spezielle Fortbildungen geplant. Das sind die Ziele des neuen Bündnisses „Psychische Gesundheit in der Bundeswehr“.

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Bundeswehrsoldaten vor ihrem pandemiebedingten Einsatz in Gesundheitsämtern. In Deutschland erkranken pro Jahr mehr als fünf Millionen Menschen an einer Depression. Für betroffene Soldaten soll es künftig schnelle Hilfen geben. (Symbolbild/Archiv).

Bundeswehrsoldaten vor ihrem pandemiebedingten Einsatz in Gesundheitsämtern. In Deutschland erkranken pro Jahr mehr als fünf Millionen Menschen an einer Depression. Für betroffene Soldaten soll es künftig schnelle Hilfen geben. (Symbolbild/Archiv).

© Bernd Thissen/dpa

Leipzig/Koblenz. Die Bundeswehr und die Stiftung Deutsche Depressionshilfe haben ein Bündnis „Psychische Gesundheit in der Bundeswehr“ geschlossen. Ziel sei, „die Versorgung von psychischen und insbesondere depressiven Erkrankungen bei Soldatinnen und Soldaten zu verbessern“, erklärte die Stiftung in Leipzig. Die Initiative soll über Depressionen aufklären, Vorurteile abbauen und Betroffene schneller in Behandlung bringen.

Nach Angaben der Stiftung erkranken in Deutschland jedes Jahr 5,3 Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Betroffen sind Menschen aller Altersgruppen, Berufe und sozialer Schichten. „Depression ist eine echte Volkskrankheit. Doch obwohl es gute und wirksame Behandlungsmöglichkeiten gibt, erhält nur eine Minderheit der Betroffenen die optimale Unterstützung. Hier gibt es ein großes Verbesserungspotenzial“, erklärte der Vorsitzende der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, Ulrich Hegerl.

Onlineprogramm für leichtere Formen der Depression

Da Soldaten genauso wie die Bevölkerung in Deutschland von depressiven Erkrankungen betroffen sein könnten, „wollen wir auch auf dieses Krankheitsbild unseren Fokus legen“, so der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Ulrich Baumgärtner.

Im Rahmen des Projekts sollen Schulungen an den Standorten Leipzig, Berlin, Stadtallendorf, Rotenburg/Wümme, Bonn, Münster, Rostock und München stattfinden. Dazu gehören Fortbildungen zu Depression für medizinisches und psychologisches Fachpersonal der Bundeswehr sowie Schulungen von Multiplikatoren wie Seelsorgern.

Ein Online-Programm für Bundeswehrpersonal mit leichteren Depressionsformen unterstützt Betroffene beim eigenständigen Umgang mit den Symptomen. Hinzu kommen bundeswehrinterne Aufklärungs- und Informationskampagnen. Das gemeinsame Projekt läuft drei Jahre. Bestandteil ist eine wissenschaftliche Evaluation durch das Forschungszentrum Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. (KNA)

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Kommentare
Gerhard Leinz 18.11.202114:10 Uhr

In meiner Praxis melden sich auch allerhand Soldaten an. Es wäre gut, wenn die Truppenärzte die Möglichkeit für Soldaten kennen würde sich in einer "Privatpraxis" behandeln lassen zu können. Darüber gibt es Vereinbarung mit der Bundespsychotherapeutenkammer. Die Psychotherapeutenkammer Schleswig-Holstein weigert sich allerdings, jedenfalls mir gegenüber, eine Liste der Privatpraxen zur Verfügung zu stellen.. "Datenschutz". Vielleicht haben Truppenärzte bei einem Auskunftsersuchen an die entsprechenden Landespsychotherapeutenkammern mehr Erfolg.
Ansonsten, wenn die eine Seite (Truppenärzte) nicht weiß und die andere Seite die Umsetzung erschwert war es dann wohl nur ein Sache für den Tätigkeitsbericht der Bundespsychotherapeutenkammer und für einen kurzweiligen Bericht in der Presse.

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