Kommentar

Der Nachtblutdruck zählt

Von Dr. Christine Starostzik Veröffentlicht:

Wenn der Mensch schläft, gibt er seine wahren Geheimnisse preis. Schon früher hat sich gezeigt, dass nur der mittels 24-Stunden-Messung aufgezeichnete Nachtblutdruck Hinweise auf das kardiovaskuläre Risiko gibt.

In einer spanischen Studie hat sich jetzt auch ein Zusammenhang zwischen dem nächtlichen Hochdruck und einem erhöhten Diabetesrisiko ergeben. Gleichzeitig haben die Studienautoren aber ein mindestens ebenso interessantes Ergebnis veröffentlicht: Unter der abendlichen Einnahme von Antihypertensiva, die auf das Angiotensin-II-System wirken, entwickelten innerhalb von sechs Jahren nicht einmal halb so viele Hochdruckpatienten einen Diabetes wie aus der Gruppe derer, die ihre Medikamente tagsüber einnahmen.

Der Nutzen einer abendlichen Medikation für Hypertoniker ist bereits im Hinblick auf kardiovaskuläre Ereignisse belegt worden. Auch hypertonen Schlafapnoikern raten Experten mittlerweile zu einer chronobiologischen Dosierung ihrer Antihypertensiva, um den Blutdruck in den Griff zu bekommen (Cardiovasc 2015; 1:54). Was spricht angesichts der zahlreichen Vorteile eigentlich gegen eine generelle Empfehlung an Hochdruckpatienten, ihre Medikamente vor dem Schlafengehen einzunehmen?

christine.starostzik@springer.com

Mehr zum Thema

Weniger Herzerkrankungen seit 2017

Zahlen bei KHK sind rückläufig

I-STAND-Intervention

Weniger Sitzen senkt Blutdruck bei Älteren

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer