Täuschung im Internet

Diabetes-Verbände warnen vor dubiosen Online-Angeboten

Betrüger nutzen gefälschte Logos und falsche Testimonials, um vermeintliche Diabetes-Wundermittel oder minderwertige Geräte über soziale Medien zu verkaufen. Patienten wie Praxen sind die Leidtragenden.

Veröffentlicht:
Angebote mit irreführenden Gesundheitsversprechen, vermeintlichen Wundermitteln oder minderwertigen Geräten sorgen die Diabetes-Fachorganisationen.

Angebote mit irreführenden Gesundheitsversprechen, vermeintlichen Wundermitteln oder minderwertigen Geräten sorgen die Diabetes-Fachorganisationen.

© Kwangmoozaa - stock.adobe.com

Berlin. Die großen Verbände der Diabetologie warnen vor zunehmenden betrügerischen Angeboten in den sozialen Netzwerken. Immer häufiger stießen Patienten auf „dubiose Online-Angebote“ für angebliche Wundermittel, melden Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), diabetesDE, der Bundesverband Niedergelassener Diabetologen (BVND) und der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) am Mittwoch.

Als Beispiele nennen die Verbände Mikronadelpflaster, vermeintlich natürliche GLP-1-Lösungen oder angeblich nichtinvasive Blutzuckermessgeräte. Dahinter steckten oft Anbieter ohne Zulassung oder medizinischen Nachweis.

In vielen Fällen werde mit gefälschten Logos, ohne Rücksendeadresse oder rechtskonformes Impressum gearbeitet. So seien in jüngster Zeit Logos sowie Bilder oder vermeintliche Aussagen von bekannten Persönlichkeiten aus der Diabetologie verwendet worden, warnen die Verbände.

Lesen sie auch

„Als medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft verkaufen oder empfehlen wir keine Produkte. Unser Auftrag ist die unabhängige, evidenzbasierte Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten sowie die Entwicklung medizinischer Leitlinien“, stellt DDG-Präsidentin Prof. Julia Szendrödi klar.

Erhöhter Beratungsbedarf in Praxen

In den Praxen steige damit der Beratungsbedarf, heißt es seitens des BVND. „Patientinnen und Patienten wenden sich immer häufiger mit Fragen zu Produkten, die sie online gesehen oder sogar bestellt haben, an ihre Ärztinnen und Ärzte“, sagt dessen Vorsitzender Toralf Schwarz, Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie. Es koste viel Zeit, „Fehlinformationen zu korrigieren, statt uns um die gesundheitlichen Belange der Patientinnen und Patienten kümmern zu können“, so Schwarz.

Die DDG gehe regelmäßig gegen Fälschungen vor, erklärt Präsidentin Szendrödi. So würden Anzeigen mit missbräuchlicher Verwendung des Logos oder falschen gesundheitsbezogenen Aussagen regelmäßig bei Facebook, Instagram und TikTok zur Löschung gemeldet. Auch wenn man der Flut der Fake-Angebote nicht Herr werden könne, gelte es doch konsequent Stellung zu beziehen.

Es brauche mehr Aufklärung über die irreführenden Angebote, forderte Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE, denn „die öffentliche Hand scheint dieser Entwicklung kaum etwas entgegenzusetzen“. Für die Wartezimmer stellen die Verbände dazu ein Infoblatt zur Verfügung. (bar)

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Täuschung im Internet

Diabetes-Verbände warnen vor dubiosen Online-Angeboten

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Design der CASPAR-Studie

© Springer Medizin Verlag GmbH, modi?ziert nach [2]

Diabetische Polyneuropathie

Capsaicin-Pflaster: Wirkung kann bei Mehrfachanwendung zunehmen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Grünenthal GmbH, Aachen
Abb. 1: Empfohlene Messfrequenz von geschätzter glomerulärer Filtrationsrate (eGFR) und Urin-Albumin-Kreatinin-Verhältnis (UACR) sowie Therapieindikation

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9, 11, 12]

Kardiorenaler Schutz bei Typ-2-Diabetes mit chronischer Nierenerkrankung

Frühe Diagnostik und leitliniengerechte Risikosenkung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Bayer Vital GmbH
Abb. 1: Design der QUCIP-Studie

© Springer Medizin Verlag GmbH, nach Dr. Lilit Flöther, Halle, Deutscher Schmerzkongress 2023, mdl. Vortrag

Topisches Capsaicin-Pflaster bei CIPN und pDPN

Therapeutischer Effekt nimmt bei Mehrfachapplikation zu

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Grünenthal GmbH, Aachen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Urologen-Kongress

Prostatakrebs: Welche Neuerungen es in der Leitlinie gibt

Lesetipps