Kohorten-Studie

Diabetesrisiko bei aktiver Migräne vermindert

Veröffentlicht:

VILLEJUIF. Bei Frauen mit Migräne ist das Risiko für Typ-2-Diabetes verringert, berichten Forscher um Dr. Guy Fagherazzi vom Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale (INSERM) in Villejuif (Frankreich).

Sie haben Daten von mehr als 74.000 Frauen der 1990 gestarteten E3N-Kohorten-Studie analysiert. In den zehn Jahren nach 2002 waren 2400 von ihnen an Typ-2-Diabetes erkrankt (JAMA Neurol 2018; online 17. Dezember).

Die Teilnehmerinnen mit aktiver Migräne hatten dabei im Vergleich zu solchen ohne Migräne ein um 30 Prozent niedrigeres Diabetesrisiko. Umgekehrt ging die Migräneprävalenz bei den schließlich an Diabetes erkrankten Frauen von 22 auf 11 Prozent zurück.

Um allerdings eine kausale Verbindung zwischen Migräne und reduziertem Diabetesrisiko plausibel zu machen, müsste dafür ein Mechanismus aufgezeigt werden. Die Forscher verweisen hier auf Assoziationen zwischen Polymorphismen des Insulinrezeptorgens und Migräne.

Frauen mit Migräne sollen zudem laut früheren Erkenntnissen höhere Insulinspiegel aufweisen. Eine verstärkte Insulinsekretion nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten mit reaktiver Hypoglykämie gilt sogar als möglicher Migränetrigger.

Auch Fasten kann Migräne auslösen – und hierfür wird ebenfalls die Hypoglykämie zusammen mit vermehrter Produktion von Ketonkörpern verantwortlich gemacht. (rb)

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Preisträger gekürt

Das sind die Gewinner des Galenus-von-Pergamon-Preises 2025

Diabetes mellitus

Galenus-Preis 2025: Awiqli® gewinnt in der Kategorie Primary Care

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mehr kardiale Ereignisse

Herzinsuffizienz: Niedriger nächtlicher Blutdruck von Nachteil

Lesetipps
Prof. Dr. Susanne Kobel freut sich über die Auszeichnung.

© Marc-Steffen Unger

Springer Medizin Gala

Preisträger des Springer Medizin Charity Awards feierlich gekürt

Nahm den Galenus-von-Pergamon-Preis 2025 in der Kategorie Primary Care entgegen: Dr. Joachim Kienhöfer (2.v.l.) von Novo Nordisk. Überreicht wurde er von Professorin Marianne Dieterich (Mitte) und Dr. Marcus Pleyer (r.). Moderiert wurde von Yve Fehring (l.) und Matthias Gabriel (2.v.r.).

© Marc-Steffen Unger

Diabetes mellitus

Galenus-Preis 2025: Awiqli® gewinnt in der Kategorie Primary Care