Deutsche Diabetes-Hilfe

„Diabetiker brauchen jetzt digitale Schulungen“

Diabetologen appellieren an die Kassenärztlichen Vereinigungen: Evaluierte und von den Krankenkassen genehmigte Schulungen sollten jetzt per Video vorgenommen und abgerechnet werden dürfen.

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Diabetikerin bildet sich online fort: Weil  eine schlechte Glukoseeinstellung das Komplikationsrisiko bei COVID-19 erhöht, sind Schulungen jetzt wichtiger denn je.

Diabetikerin bildet sich online fort: Weil eine schlechte Glukoseeinstellung das Komplikationsrisiko bei COVID-19 erhöht, sind Schulungen jetzt wichtiger denn je.

© motortion / stock.adobe.com

Berlin. Die Teilnahme an Schulungen für Diabetes-Patienten im Rahmen von DMPs kann 2020 ausgesetzt werden, solange die Pandemie dies erfordert. Diesen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) begrüßt „diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe“ ausdrücklich. Es müssten nun aber dringend digitale Lösungen für die Schulungen gefunden werden, betont die Organisation in einer Mitteilung.

„Patienten sollten jetzt die Möglichkeit bekommen, an evaluierten und von den Krankenkassen genehmigten Schulungen per Video teilzunehmen“, so Dr. Jens Kröger aus Hamburg-Bergedorf in der Mitteilung.

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Entsprechende Voraussetzungen sollten in den jeweiligen DMP-Verträgen rasch für die Zeit der COVID-19-Pandemie ermöglicht werden. „Gerade aufgrund des erhöhten Risikos durch COVID-19 bei einer schlechten Glukoseeinstellung sollten wir den Patienten eine Hilfestellung für eine bessere Umsetzung der Diabetestherapie geben“, betont der niedergelassene Diabetologe.

Dringend flexible Lösungen nötig

Auch der Vorsitzende der AG „Diabetes & Psychologie“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Professor Bernd Kulzer aus Bad Mergentheim, fordert in der Mitteilung dringend flexible Lösungen für digitale Schulungen.

„Wir können doch den Menschen mit Diabetes auf der einen Seite nicht vermitteln, dass sie eine schlechte Glukoseeinstellung wegen des erhöhten COVID-19-Risikos vermeiden sollen und ihnen dann auf der anderen Seite keine Hilfestellungen anbieten“, so Kulzer, der auch stellvertretender Vorsitzender des DDG-Ausschusses „Qualität, Schulung und Weiterbildung“ (QSW) ist.

Einzige Hürde für flächendeckende Angebote ist derzeit noch, dass die Schulungen per Videosprechstunde explizit von der jeweils zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung erlaubt und entsprechend abgerechnet werden dürfen, betont die Deutsche Diabetes-Hilfe.

„Hier sollten die Kassenärztlichen Vereinigungen schnell pandemie-angepasste Regelungen schaffen“, so die Organisation. (eb/eis)

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