Diamorphin - Ministerin rechnet mit 3000 Patienten

BERLIN (ble). Das Bundesgesundheitsministerium hat einen Bericht der "Bild"-Zeitung zurückgewiesen, nach der durch die Pläne des Bundesrats bis zu 70 000 schwerst Heroinabhängige auf Kassenkosten mit der Ersatzdroge Diamorphin behandelt werden könnten.

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Damit drohten Zusatzkosten von bis zu einer Milliarde Euro, schrieb das Blatt unter Berufung auf Krankenkassen und Ärzte. Im September hatte der Bundesrat einen Gesetzentwurf verabschiedet, nach dem Abhängige auch außerhalb der bereits laufenden Modellprojekte unter Auflagen und ärztlicher Kontrolle das synthetische Heroin erhalten können (wir berichteten).

Die Bundesregierung hat sich grundsätzlich positiv zur Länderinitiative geäußert, dabei aber Fragen offengelassen. Die Unionsfraktion ist gegen eine Behandlung auf Kassenkosten. "Das Ministerium kann sich diese Zahlen nicht erklären", sagte dessen Sprecher Klaus Vater. Die Behandlung sei nur für solche Abhängige gedacht, bei denen andere Therapien keine Wirkung zeigten. Diese Zahl betrage nach Schätzungen bundesweit höchstens 3000 Abhängige. Im Vergleich zu anderen Therapien betrügen die Mehrkosten für die Diamorphinbehandlung pro Patient etwa 7000 Euro pro Jahr, so Vater. Derzeit werden in Modellprojekten in sieben Großstädten noch knapp 400 Abhängige behandelt.

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