Dick und viel Fett im Blut? Hier ist Glukosetoleranztest ratsam

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DÜSSELDORF (eis). Ohne es zu wissen, haben viele Menschen in Deutschland eine gestörte Glukosetoleranz und damit ein sehr hohes Diabetes-Risiko.

Menschen mit Adipositas, zumal wenn sie zusätzliche Risikofaktoren wie erhöhten Blutdruck haben, wird ein Glukose-Toleranz-Test empfohlen.

Menschen mit Adipositas, zumal wenn sie zusätzliche Risikofaktoren wie erhöhten Blutdruck haben, wird ein Glukose-Toleranz-Test empfohlen.

© Foto: do

Die Nüchternblutzuckerwerte sind bei diesen Menschen in der Regel normal, die Stoffwechselstörung lässt sich jedoch mit einem oralen Glukosetoleranztest (oGTT) erkennen. Ist der Test positiv, dann sollten die Patienten zu viel Bewegung und gesunder Ernährung angehalten werden, um dem Diabetes vorzubeugen. Wichtig ist auch, zu untersuchen, ob die Stoffwechselstörung schon zu Herzerkrankungen geführt hat.

Gestörte Glukose-Toleranz erhöht schon das KHK-Risiko

Schon bei einer gestörten Glukosetoleranz ist das Risiko für Herzerkrankungen stark erhöht, betont Professor Stephan Martin aus Düsseldorf. Und um Typ-2-Diabetes und seine Vorstufen zu erkennen, reicht oft ein Test auf Nüchternblutzucker nicht aus.

Der Diabetologe und seine Kollegen haben in einer Studie 140 Patienten mit KHK-Verdacht am Herzzentrum Wuppertal nach einer Herzkatheter-Untersuchung einem oGTT unterzogen. Bei einem hohen Anteil wurde dabei die Stoffwechsel-Krankheit aufgedeckt (Clin Res Cardiol 95, 2006, 80). 23 Prozent der Patienten hatten einen bisher unentdeckten Diabetes und weitere 40 Prozent eine bisher nicht bekannte gestörte Glukosetoleranz.

Martin empfiehlt daher, allen Menschen mit Zeichen eines metabolischen Syndroms einen oGTT anzubieten: das heißt, allen Übergewichtigen, die zusätzlich Risikofaktoren wie einen erhöhten Blutdruck und/oder erhöhte Lipidwerte haben. Der Test wird außerdem bei gestörter Nüchternglukose (100 bis 125 mg/dl), Verwandten 1. Grades von Typ-2-Diabetikern, KHK-Patienten und Adipösen empfohlen; außerdem allen Schwangeren zum Ausschluss eines Gestationsdiabetes.

Geräte zur Selbstmessung sind für den Test nicht geeignet

In den Tagen vor dem Test sollten sich die Patienten kohlenhydratreich ernähren und am Abend vorher ab 22 Uhr nichts mehr essen. Der Test sollte dann bis 9 Uhr morgens gemacht werden, und die Patienten sollten danach zwei Stunden die Praxis nicht verlassen, nicht rauchen und nicht umhergehen. Wichtig ist, dass die Blutzuckermessungen mit einer validierten Labormethode vorgenommen werden - Geräte zur Blutzuckerselbstmessung sind hier ungeeignet!

Wird bei einem Patienten eine pathologische Glukosetoleranz nachgewiesen, dann sollte er auf Herzerkrankungen untersucht werden, einem Belastungs-EKG inklusive. Außerdem sollten ihnen Lebensstiländerungen mit gesunder Kost und viel Bewegung nahe gelegt werden. "Sie haben es noch etwas einfacher als Diabetiker, Gewicht zu reduzieren", sagt Martin dazu. Patienten mit gestörter Glukosetoleranz haben ein hohes Diabetes-Risiko, bei etwa zehn Prozent von ihnen wird pro Jahr der Diabetes manifest.

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