Diskusprolaps - Steroid kann eine Op unnötig machen

STILLWATER (ner). Wenn bei Patienten mit lumbalem Bandscheibenvorfall die konservative Therapie nichts bringt, kann vor einer Op zunächst die epidurale Kortikoid- Injektion versucht werden.

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Dies schlägt Dr. Glenn R. Buttermann vom Midwest Spine Institute in Stillwater im US-Staat Minnesota vor. Er hat 100 Patienten mit großem Diskusprolaps, bei denen eine sechswöchige konservative Therapie keine Besserung gebracht hatte, zwei Gruppen zugeteilt und drei Jahre lang nachbeobachtet. 50 Patienten wurden operiert, 50 Patienten bekamen maximal drei epidurale Injektionen mit 10 bis 15 mg Betamethason im Abstand von jeweils einer Woche (J Bone Joint Surg 86, 2004, 670).

Zwar spürten deutlich über 90 Prozent der operierten Patienten eine rasche Symptomlinderung. Aber auch die Hälfte der mit epiduralen Steroid-Injektionen behandelten Patienten war mit dem Effekt zufrieden. Bei den 27 Patienten, denen die Injektionen nichts gebracht hatte, wurde anschließend die Diskektomie vorgenommen.

Im Vergleich zu den primär operierten Patienten seien die Resultate in dieser Gruppe trotz der Zeitverzögerung bis zur Op auch nicht schlechter ausgefallen, so Buttermann. Die Resultate aller drei Studiengruppen waren nach zwei bis drei Jahren ähnlich, sowohl was Restschmerzen in Rücken und Beinen betraf als auch neurologische Symptome und den Behinderungsgrad.

Bei der epiduralen Steroid-Injektion wird die Arznei in den Periduralraum gespritzt. Dies wirkt abschwellend und antientzündlich und soll die Bandscheibe schrumpfen lassen.

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