Dreifach-Kombi verhindert HIV-Übertragung beim Stillen
Erhalten HIV-infizierte Mütter eine antiretrovirale Tripeltherapie, so wird das Virus seltener auf die Neugeborenen übertragen als bei HIV-Infizierten mit einer Zweifachtherapie.
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Baby an der Brust: Eine Trippeltherapie kann das Risiko der HIV-Übertragung beim Stillen senken.
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GENF (ple). Eine Tripeltherapie mit den antiretroviralen Präparaten Zidovudin, Lamivudin und Lopinavir - verstärkt durch niedrig dosiertes Ritonavir - verringert bei HIV-infizierten Schwangeren die Transmissionsraten deutlich.
Das geht aus einer randomisierten kontrollierten Studie in Burkina Faso, Kenia und Südafrika hervor (The Lancet Infectious Diseases online).
An der Studie nahmen mehr als 820 HIV-Infizierte Schwangere teil, bei denen zwischen der 28. und 36. Gestationswoche die antiretrovirale Therapie gestartet wurde: mit der Tripeltherapie oder mit Zidovudin plus - einmalig - Nevirapin.
Die Tripeltherapie erfolgte bis zum Abstillen, maximal bis 6,5 Monate nach der Geburt. Alle Neugeborenen erhielten einmalig Nevirapin bei der Geburt sowie zweimal täglich Zidovudin bis zum Ende der ersten Lebenswoche.
Die Rate der HIV-Übertragungen auf die Kinder betrug bei stillenden Müttern in der Tripeltherapie-Gruppe nach einem Jahr 5,6 Prozent, in der Vergleichsgruppe dagegen fast 11 Prozent.